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29

Mai

2009

B-Mädchen greifen nach dem Titel

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Die B-Juniorinnen könnten an diesem Pfingstwochenende gehörig Stress haben. Denn der Norddeutsche Fußballverband setzte für diese drei Tage die Entscheidungsspiele um die Norddeutsche Meisterschaft an. Am Samstag kommt es zu dem Derby schlechthin: Um 11.30 Uhr empfängt das Team von Sabine Gercken und Thorsten Wenzel in Ochsenzoll (Platz 8) den SV Werder Bremen. Gewinnen sie dieses Halbfinale, dann haben sie am Pfingstmontag im Endspiel (14 Uhr, Ochsenzoll) erneut Heimrecht. Gegner wird der Sieger des anderen Halbfinals zwischen dem niedersächsischen Vertreter Eintracht Immenbeck (Buxtehude) und Titelverteidiger Holstein Kiel

B-Mädchen: Dusel-Sieg (fast) ohne Herz

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Die B-Mädchen haben im Nachholspiel gegen den ESV Einigkeit Wilhelmsburg 1:0 gewonnen. Das ist auch schon die beste Nachricht aus HSV-Sicht. Denn was die Mädchen von Sabine Gercken und Thorsten Wenzel boten, spottete jeden Ambitionen auf die Norddeutsche Meisterschaft. Das schwierige Geläuf darf da nicht als Ausrede herhalten.

Zugegeben: Es gibt bessere Rahmenumstände für ein Fußballspiel als ein schneebedeckter, gefrorener und ungekreideter Platz, dessen wichtigste Grenzen durch Hütchen am Rand markiert wurden, und ein eisiger Südwestwind. Aber ein solches Spielfeld kann auch schonungslos Defizite aufdecken. Insofern bekam das Trainerduo der Rothosen wichtige Hinweise zur Leistungsfähigkeit ihres Teams.

 

Dabei begann die erste Ligapartie des neuen Jahres (das Nachholspiel gegen Grün-Weiß Eimsbüttel gewannen sie durch Absage kampflos 3:0) durchaus vielversprechend. Nach fünf Minuten spielte Claudia Teixeria, an diesem Tag im Mittelfeld, einen langen Ball in die Spitze. Der wurde zwar von Laura Jäckel abgelaufen, aber Saskia Wolf und Carrie Gattke setzten die Wilhelmsburgerin in deren eigenem Strafraum unter Druck. Gattke lief das Leder ab und versenkte es zum 1:0 (5.). Katharina Greibke im ESV-Kasten war zwar noch dran, aber chancenlos. Wer glaubte, hier folge ein Schützenfest, sah sich getäuscht. Im Gegenteil, Einigkeit hielt kämpferisch dagegen. HSV-Keeperin Schippmann entschied sich einen Tick zu spät zum Rauslaufen, und so erreichte Arjen Yildiz einen Steilpass in die Spitze noch. Es kam zum Pressschlag, und zum Glück landete der Ball neben dem Tor (7.). Beide Mannschaften hatten ihre Probleme mit dem Platz, und Chancen waren Mangelware. Ein Schuss von Julia Trabe aus 20 Metern landete rechts neben dem ESV-Kasten (17.). Dann gab es in der 22. Minute eine strittige Szene: Cindy Rak wurde rechts an der Strafraumgrenze gefoult. Aber wo war's? Draußen? Drin? Auf der Linie? Auch der sehr gut leitende Schiedsrichter Schulz-Greco hatte so seine Schwierigkeiten. "Boah, das ist ja Wahnsinn!" Nach mehreren orientierenden Blicken entschied er auf "Freistoß, drei Picometer außerhalb des Strafraums". Ein vertretbarer Beschluss. Bei diesen Verhältnissen würde niemand bei einer so knappen Geschichte Elfmeter pfeifen wollen. Der HSV zog die Entscheidung nicht in Zweifel. Aus dieser Torraumszene wurde allerdings nichts.

 

Bis zur Pause passierte nicht mehr viel. Nach Querpass von Teixeira verzog Gattke aus 17 Metern. In Minute 33 bediente Gattke Rak rechts, deren Hereingabe wurde abgefälscht und der Schussversuch von Teixeira abgeblockt. Der HSV wirkte lustlos, arbeitete nicht annähernd so viel wie die Gäste, die sich gut zur Wehr setzten, den Unterschied marginal hielten und dem HSV diszipliniert zusetzten. Wie wenig Laufbereitschaft die Rothosen besaßen, zeigte eine Szene fünf Minuten vor der Pause überdeutlich: Einen Pass von Rak leitete Johanna Benke mit der Hacke weiter, doch bei der Annahme wurde Teixeira gestört, und der Ball ging verloren. Doch anstatt die nun ballführende Wilhelmsburgerin zu attackieren, blieb Benke stehen und schaute ob der Aufforderung der Trainer zum Nachsetzen nur verständnislos zur Bank. Genau das war es, das Wenzel in der Pause monierte: Zu wenig Einsatz. Einzig Carrie Gattke, ständig in der Offensive unterwegs, verdiente sich ein Lob.

 

Zum zweiten Durchgang wechselte der HSV dreifach. Nadine Moelter-Cohrs und Lara Wolff kamen nun in die Partie, nachdem sie vor Anpfiff zu spät zum Platz kamen und kurzfristig ausgetauscht werden mussten. Die dritte im Bunde war Abwehrspielerin Kristin Witte. Dazu kam eine taktische Umstellung: Der HSV sollte nun mit drei Stürmerinnen agieren und seine Laufarbeit verbessern. Der gewünschte Effekt blieb allerdings aus. Im Gegenteil: Anstatt das unstrukturierte Spiel der Rothosen zu verbessern, kamen die zusätzlichen Räume den Gästen entgegen. Wirkliche Torgefahr entstand aber eher aus Zufall. Ein Freistoß von Schlatermund aus dem rechten Halbfeld wurde länger und länger, ging aber am Kasten vorbei (46.). Zwei Minuten später senkte sich eine Bogenlampe Schlatermunds hinter das Tor. Die Gäste hatten nun mehr Spielanteile. In der 53. Minute stand wieder Schlatermund im Fokus. Nach einem Foulspiel bekam sie eine 5-Minuten-Zeitstrafe. Aber auch das brachte kaum Vorteile. Einen langen Ball wehrte Greibke mit dem Fuß genau vor die Füße von Teixeira ab, doch deren Direktschuss wurde von Laura Daldorf auf der Linie zur Ecke abgewehrt (54.). Zwingend war das nicht. Auf der Gegenseite blockte Witte einen Schussversuch von Agal, und Schippmann konnte die Kugel aufnehmen. Danach zielte Tania Rocha Ferreira rechts neben den HSV-Kasten. Die Defensive wackelte merklich.

 

Und vorn? Da regierte die Verzweiflung. Einigkeit machte weiterhin in Strafraumnähe die Räume eng, stand den HSVerinnen regelrecht auf den Füßen, und so versuchte es Moelter-Cohrs aus satten 37 Metern. Greibke hielt sicher. Nun aber schien es, als baute Einigkeit etwas ab. Jasmin Wolf kam im Strafraum zum Schuss, der aber wurde abgefälscht und ging rechts vorbei. Die nachfolgende Ecke brachte nichts ein außer einem Konter über Iljana Kljajic, in dessen Folge Schippmann in höchster Not bereinigen musste (65.). Auf der Gegenseite versuchte es Teixeira erfolglos aus 21 Metern (69.). Wieder Einigkeit: Yildiz' Eckball in der 73. Minute wurde abgewehrt und kam zurück, die zweite Flanke wischte Schippmann aus dem Torraum. Und Rocha Ferreira versuchte es auch noch einmal aus 25 Metern, konnte Schippmann jedoch nicht in Bedrängnis bringen (80.). Es blieb beim 1:0 für den HSV, bei dem Kristin Witte kurz vor Schluss noch mit Leistenproblemen wieder raus musste.

 

Der Sieg war äußerst glücklich und schmeichelhaft. Einigkeit war über die gesamte Spielzeit gesehen die bessere, engagiertere Mannschaft. Erst mit der Auswechslung von Johanna Benke, die in der Pause von Wenzel noch gesondert angesprochen worden war, in der 53. Minute verbesserte sich überhaupt der Einsatz der Rautenträgerinnen. Die Platzverhältnisse jedenfalls taugen nicht als Ausrede, denn auch Einigkeit musste damit zurecht kommen und hätte sich durch die während der gesamten 80 Minuten disziplinierte und kämpferische Leistung mindestens einen Punkt verdient.

 

Statistik:

 

Hamburger SV: Schippmann - Trabe, Günther (41. Moelter-Cohrs), A. Wolf (41. Witte / 79. Günther), Meinberg - S. Wolf (41. Wolff), Teixeira, Benke (53. A. Wolf / 70. Fisahn), Rak - J. Wolf (73. Benke), Teixeira

 

ESV Einigkeit: Greibke - Daldorf (20. Mulugeta / 47. Kazancilan / 72. Mulugeta), Ruhin, Jäckel, Kazancilan - Fischer (31. Mestechkina / 41. Yildiz), Kurt, Rocha Ferreira, Schlatermund (58. Kljajic) - Kljajic (20. Agal / 64. Akbulut), Yildiz (31. Akbulut / 47. Fischer / 64. Schlatermund)

 

Schiedsrichter: Gerhardt Schulz-Greco (Eintracht Norderstedt)

 

Tor: 1:0 Gattke (5.)

 

Zeitstrafe: Schlatermund (53., ESV Einigkeit)

Nach dem Aufstieg soll nun der Titel folgen

Das erste Ziel ist erreicht. Drei Spieltage vor Saisonende in der Landesliga steht die dritte Frauenfußball-Mannschaft des Hamburger SV als Aufsteiger in die Verbandsliga fest.

 

Norderstedt- Das Team von Trainer Peter Schulz führt die Tabelle mit 46 Punkten und der bemerkenswerten Bilanz von 111:22 Toren vor dem einzig ernsthaften Konkurrenten, Blau-Weiß Ellas (44/68:10), an. "Jetzt wollen wir auch Meister werden und uns für unsere harte Arbeit belohnen", sagt der Coach. Der erste Schritt soll für die Norderstedterinnen, die ihre Heimpartien an der Ulzburger Straße austragen, am Sonnabend (13.15 Uhr) ein Sieg im Auswärtsspiel gegen Tabelendritten BSV 19 (32/36:23) sein.

Dass diese HSV-Truppe aufsteigt, war vor rund 18 Monaten, als Schulz das akut abstiegsgefährdete Team übernahm, nicht abzusehen. Doch bereits in der Serie 2007/2008 brachte er die HSV-Frauen auf Kurs und verpasste nur knapp einen Aufstiegsrang. "So war der Sprung in die Verbandsliga für diese Saison unser Ziel", sagt Schulz.

B-Mädchen mit Duselsieg bei St. Pauli

Die Pflichtaufgabe, ein Sieg beim FC St. Pauli, haben die B-Mädchen des HSV erfüllt. Mehr aber auch nicht. Auf dem Grand an der Feldstraße erreichten gerade einmal drei Feldspielerinnen der Rothosen annähernd Normalform. Der Rest muss sich nach dieser mehr als blamablen Vorstellung die Frage gefallen lassen, ob ihr Bewegungsdrang vielleicht durch eine andere Sportart wie Schwimmen oder Schach sinnvoller befriedigt werden kann.

Nicht, dass wir uns falsch verstehen: Alter und Erfahrung dürfen nicht zu falschen Ansprüchen verleiten, und Leistungsvergleiche müssen immer dem Leistungsvermögen angemessen sein. Die Vorstellung des HSV-Nachwuchses an diesem Sonntagmorgen spottete allerdings jeder Beschreibung und lässt viele Fragen nach der Qualifikation einiger Spielerinnen für Deutsche Meisterschaft und Frauen-Bereich offen. Dabei begann das Team von Thorsten Wenzel und Sabine Gercken nicht schlecht. Bereits in der ersten Minute traf Jasmin Wolf den Außenpfosten, und nach vier Minuten prüfte Marigona Agushi die Pauli-Keeperin mit einem Schuss aus 20 Metern. Beim Gegenangriff allerdings war das Team mit der Raute auf der Brust nicht auf Ballhöhe. St. Pauli kam über links, beim Querpass sah die HSV-Abwehr kollektiv schlecht aus, und so schob Derya Güler zur Führung für die Braun-Weißen ein (4.).

Marigona Agushi zieht ab Marigona Agushi zieht ab

Oha! Zunächst schien es, als wollten die HSV-B-Mädchen den ersten Rückstand in dieser Saison als Betriebsunfall verarbeiten. Direkt im Anschluss an das 0:1 schickte Claudia Teixeira bei einem Konter rechts Agushi auf die Reise, doch deren Schuss aus 13 Metern halbrechts konnte Marie Soltan im Pauli-Kasten stark per Fuß abwehren. Teixeiras Nachschuss-Roller war dann eine sichere Beute (5.). Kurz darauf verzog Jasmin Wolf von der Strafraumgrenze. In der 11. Minute führte Saskia Wolf eine Ecke kurz auf Nadine Moelter aus. Die schlug eine präzise Flanke an den Fünfmeterraum, wo Christina Wilckens frei zum Ausgleich einköpfen konnte. Aber jetzt war der HSV doch wach, oder? Von wegen! Anstoß St. Pauli, und plötzlich rauschte Cosima Söchting durch die Mitte auf und davon Richtung Saskia Schippmann. Die konnte gerade so eben das 1:2 verhindern (12.). Kopfschütteln an der Seitenlinie.

Die Partie blieb vonseiten des HSV mager. Von links traf Lara Wolff das Außennetz, und nach 20 Minuten flog Agushi unter einer scharfen Hereingabe von Teixeira hindurch. Das Spiel verflachte. Dem HSV fehlte die Übersicht. Zudem waren sie inkonsequent in den Zweikämpfen, ließen Ordnung und Kreativität vermissen. Gegner St. Pauli spielte sehr stark auf und machte das 1:15 im Hinspiel vergessen. Hinten standen sie gut, waren schneller im Lauf und vor allem fleißiger. Nach 33 Minuten sahen die HSV-Trainer daher auch akuten Handlungsbedarf, nahmen Kristina Witte vom Feld und brachten mit Vanessa Plieschke eine zusätzliche Offensivkraft. Die Akzente aber setzte die nun etwas weiter vorgezogene Christina Wilckens. Zunächst prüfte sie die Torhüterin von der Strafraumgrenze (35.). Dann, kurz vor dem Seitenwechsel, flankte Teixeira von rechts, Wilckens fabrizierte einen akrobatischen Rückzieher mit dem Rücken zum Tor, der an den Innenpfosten prallte - und von dort zum 2:1 ins Tor! Der schmeichelhafte, wenn auch schöne, Abschluss einer aus HSV-Sicht katastrophalen ersten Halbzeit. Spielerisch arm und uninspiriert, beinahe blutleer präsentierten sich die Mädels aus Norderstedt und vermittelten den Eindruck einer unverdienten Führung. St. Pauli spielte mit hohem Einsatz und mied im Gegensatz zum HSV die Zweikämpfe nicht. Folglich monierten die beiden Trainer auch die Einstellung und Kommunikation auf dem Platz. Ihre Gemütsverfassung ist wohl mit "enttäuscht" noch freundlich untertrieben. Zumal eine der Spielerinnen in der Pause ihr mangelndes Zweikampfengagement damit begründete, dass es doch weh tut, wenn sie hinfällt...

Riesenchance für St. Pauli Riesenchance für St. Pauli

Zwei Wechsel wurden in der Pause vollzogen. Alexandra Wolf kam für Saskia Wolf in die Partie, und Femke Günther musste wegen Nasenblutens durch Kristina Witte ersetzt werden. Die Halbzeitansprache brachte - gar nichts. Der Ball lief keine zwei Minuten wieder, als Derya Güler von links in den Strafraum lief und Schippmann zum 2:2 überwand. Wieder war die HSV-Abwehr nicht wach. Die Antwort der Rothosen bestand aus Einzelaktionen. Erst hatte die Torhüterin der Braun-Weißen kein Problem mit einem Linksschuss von Agushi. Dann traf Teixeira aus 16 Metern nur die Latte (48.). Vorn wollte das 3:2 nicht gelingen, hinten fiel dafür fast das 2:3. Nach einer Ecke kam Söchting am Fünfmeterraum frei mit der Fußspitze an den Ball - zum Glück, denn der Ball wäre mit etwas mehr Kontrolle nicht über die Latte gegangen.

Nächste Großchance für St. Pauli durch Marie-Sophie Beck Nächste Großchance für St. Pauli durch Marie-Sophie Beck

Zwei Minuten später war Marie-Sophie Beck nach einem Diagonalpass völlig blank vor Schippmann, Alexandra Wolf kam zu spät, aber der Ball verfehlte das Gehäuse nur knapp (51.). St. Pauli war dem Führungstor näher als der HSV. Jetzt kam Femke Günther wieder für Christina Wilckens in die Partie. Verschnaufpause für die Doppeltorschützin. Von draußen sah sie ein Solodribbling von Agushi, die sich allein bis in den Strafraum durchtankte und aus 14 Metern die Latte traf. Den Nachschuss konnte Witte nicht platzieren und fand nur Tormädchen Soltan. Nur Einzelaktionen brachten dem HSV in dieser Phase Gefährlichkeit ein, und nach dem Seitenwechsel waren Agushi und mit Abstrichen Lara Wolff allein diejenigen, die im Team der Norderstedterinnen Impulse setzten.

Bei Wollfs Ecke greift Soltan daneben - 2:3 Bei Wollfs Ecke greift Soltan daneben - 2:3

Wolff war es auch, die in der 54. Minute einen Eckball von der rechten Seite Richtung Tor zog. Es war die zweite von zu diesem Zeitpunkt acht Ecken, die endlich mal hoch Richtung Fünfmeterraum flogen. Mit Erfolg: Soltan im Pauli-Kasten verschätzte sich, fälschte leicht ab, und der Ball war zum 3:2 für den HSV im Netz. Dieses Tor sprach Bände. Direkt im Anschluss wechselte St. Pauli-Coach Flemming Nielsen die Torhüterin aus, allerdings nicht wegen des Gegentores, sondern verletzungsbedingt. Lisa Preuß kam herein.

Alexandra Wolf kommt zu spät Alexandra Wolf kommt zu spät

Bis dahin hatte sich seit der Pause am Spiel nichts geändert. Noch immer hatte es einen niedrigen Unterhaltungsfaktor, auch wenn sich die Torraumszenen häuften. Doch es schien, als käme der HSV nun endlich etwas in Fahrt. Sie spielten sogar mal schnell: Agushi passte nach links auf Jasmin Wolf. Deren Querpass legte Lara Wolff für Agushi auf, aber der Flachschuss landete bei der eingewechselten Torhüterin. Und ein 20-Meter-Schuss verfehlte sein Ziel (62.). Nach einer weiteren Einwechslung bei St. Pauli fing Agushi einen Abstoß ab und drosch ihn sofort hoch aufs Tor. Der Ball senkte sich - und traf die Latte! Wieder nur Aluminium. Aber die Kugel blieb im Spiel. Plieschke bekam sie nicht genug unter Kontrolle, um selbst abziehen zu können, legte sie dann aber in den Laufweg von Teixeira, und die ließ sich dieses Geschenk nicht entgehen, bolzte das Spielgerät trocken flach ins lange Eck zum 2:4 (63.). Das war die Entscheidung.

Femke Günther gewinnt einen Zweikampf Femke Günther gewinnt einen Zweikampf

In der Folgezeit boten sich den Rothosen weitere Chancen. Ein verdeckter Schuss von Jasmin Wolf ging drüber (66.), Wolff und Trabe scheiterten aus der Distanz an der Torhüterin, und nach der Einwechslung von Wilckens für Trabe boten sie sogar noch einmal Spielkultur, als Teixeira aus dem Lauf eine sehr schön kalkulierte Halbfeldflanke von Wolff drüber köpfte - der Ball war aber auch schwerer zu nehmen, als es von außen den Anschein hatte (72.). Von St. Pauli kam nun offensiv nichts mehr. Der HSV machte weiter Druck, aber auch Wolff (74.) und Plieschke (80.) vergaben. Zu Beginn der Nachspielzeit allerdings folgte der Schlusspunkt, und auch der war wenigstens gut herausgespielt: Teixeira bediente rechts Witte, deren Querpass Plieschke aufs Tor stocherte, aber Preuß wehrte ab. Den Abpraller spitzelte Agushi dann zum 2:5 über die Linie. Dieses Tor hatte sie sich in der 2. Halbzeit redlich verdient.

Der HSV gewann durch eine moderate Leistungssteigerung und nach dem 2:3 nachlassende Gastgeber mit 5:2. Abgesehen von den einzigen Aktivposten Lara Wolff und Marigona Agushi und mit einigen Abstrichen Jasmin Wolf war es aber insgesamt zu wenig, vor allem in der ersten Halbzeit. Der FC St. Pauli sah eine alles in allem über weite Strecken hochnotpeinliche HSV-Vorstellung und hatte den ewigen Rivalen nicht zu Unrecht am Rande einer Niederlage. Angesichts dessen, dass sein Team unter Wert geschlagen wurde, verneigte sich der Ex-Profi Flemming Nielsen vor der Leistung seiner Mannschaft. Die drei Punkte gingen an den Tabellenführer, aber St. Pauli war der moralische Sieger.

Für den HSV spielten:

 

Saskia Schippmann - Julia Trabe (72. Christina Wilckens), Nadine Moelter-Cohrs, Femke Günther (41. Kristin Witte), Christina Wilckens (51. Femke Günther) - Lara Wolff, Marigona Agushi, Saskia Wolf (41. Alexandra Wolf), Kristin Witte (33. Vanessa Plieschke - Claudia Teixeira, Jasmin Wolf