Der Mensch,

der dir ohne dich zu berühren,

ohne mit dir zu Sprechen,

ein Lächeln ins Gesicht zaubern kann,

sollte der Mensch sein, dem du dein Herz schenkst!

   

 

Der Aufstieg in die Regionalliga

 

Fuxi`s sehr objektiv, detailliert und mit tollen Fotos bebilderten

Berichte sind eine einzigartige Werbung für den HSV Frauenfußball!  

-Weitere Zeitungs- und Medienberichte!- 

 

Hamburger Landesmeister 2010

 

   

Schulz benennt Kader für die Aufstiegsrunde

Symbolbild VerbandsligaAm Montag geht es los: Um 14 Uhr starten die 3. Frauen des HSV beim SV Werder Bremen II. in die Aufstiegsrunde. Im Schatten des Weserstadions (Platz 12) wäre ein Sieg schon die halbe Miete auf dem Weg in die Regionalliga. Peter Schulz hat seinen Kader für beide Spiele benannt, wir stellen ihn vor.

Zum 18er-Kader sollten ursprünglich auch Katharina Stuth und Anica Lekat gehören. Beide fallen jedoch verletzungsbedingt aus: Stuth mit Kreuzbandriss und Meniskuseinriss aus dem Spiel gegen Moorburg im März, Lekat nach Nasenbeinbruch und Gesichtsprellungen aus einem Trainingsunfall vor zwei Wochen. Daher müssen es nun andere reißen.

Tor
Yasmine Sennewald, HSV III., TorYasmine Sennewald (16): Die belgische U17-Nationaltorhüterin kam vor dieser Saison vom RSC Anderlecht zum HSV und war ursprünglich für die B-Mädchen vorgesehen. Doch in der Dritten ist sie Stammkeeperin nach einem fulminanten Debüt im ersten Saisonspiel gegen den SCVM. Sie erinnert ein wenig an Jennifer Weber, hat ihre Stärken im 1-gegen-1.

Abwehr

Annika Rode, HSV II., AbwehrAnnika Rode (20): Bei den B-Mädchen spielte “Anni” noch im Sturm und durfte sich bei der Zwischenrunde zur Deutschen B-Juniorinnen-Meisterschaft mit Spielerinnen wie Julia Simic (Bayern München) oder Dzsenifer Marozsan (damals Saarbrücken, heute 1.FFC Frankfurt) messen. Sie gehört zum erweiterten Kreis der Zweiten.

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Pajtesa Kameraj, HSV III., AbwehrPajtesa Kameraj (19): Die jüngere Schwester von Bundesligaspielerin Aferdita Kameraj gehörte in der letzten Saison zum Zweitligakader. Sie ist eine robuste Defensivspielerin mit offensiven Qualitäten und wurde zuletzt zur rechten Außenverteidigerin umgelernt.

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Svenja Winter, HSV III., AbwehrSvenja Winter (19): Die Innenverteidigerin kam vom Regionalliga-Rückzieher TSV Nahe. Mit der U20-Auswahl erreichte sie unlängst Platz zwei beim Länderpokal in Duisburg. Ihre Vorzüge liegen im Stellungsspiel, langen Bällen aus der Abwehr und ihrer Beidfüßigkeit – wenn sie nicht darüber nachdenkt.

 

Cathérine Knobloch, HSV II., AbwehrCathérine Knobloch (24): Hervorzuheben ist bei dem “Urgestein”, das seit 2001 die Raute auf der Brust trägt, vor allem ihre Einstellung: Sie spielt, wo der Trainer sie hinstellt, notfalls sogar im Tor wie in der Jugend. Angebote anderer Clubs schlug sie bisher aus, selbst als sie in der Zweiten kaum zum Zug kam. Nach zwei Jahren Stammplatz in der 2. Bundesliga ist sie nun feste Größe der Dritten, auch weil ihre Stammposition in der Zweiten durch Akteurinnen aus der Ersten besetzt werden muss, gehört aber weiter zu von Lankens Kader. Und wenn sie muss, schießt sie sogar Tore.

Rabea Garbers, HSV III., AbwehrRabea Garbers (21): Als sie von Blau-Weiß 96 Schenefeld kam, galt sie als großes Talent. So groß, dass sie auch einige Spiele in der 1. und 2. Bundesliga bestreiten durfte. Nach einem schulisch bedingten Auslandsaufenthalt verlor sie etwas den Anschluss und kämpft sich nun über die dritte Mannschaft wieder ran. Bei Standards ist sie torgefährlich, wie sie in Moorburg unterstrich. Sie ist variabel einsetzbar und technisch versiert.

Nadine Moelter-Cohrs, HSV II., AbwehrNadine Moelter-Cohrs (16): Sie ist aus dem eigenen Nachwuchs direkt in die 2. Bundesliga durchgestartet, wo sie einige Spiele bestreiten durfte. Sie kann auch im defensiven Mittelfeld spielen und strahlt von dort Torgefahr aus. Dynamik und eine gute Schusstechnik kennzeichnen sie und brachten ihr auch eine Sichtung für die U15 des DFB ein.

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Mittelfeld

Paula Ziselsberger, HSV III., MittelfeldPaula Ziselsberger (21): Vom bayerischen Landesligisten SV Schechen kam sie im Sommer über ein Sichtungstraining zum HSV. Sie ist eine Konstante und belebt den rechten Flügel. Vor allem Laufstärke und ihre Qualitäten in direkten Duellen machen die Studentin für die Rothosen so wertvoll.

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Lara Wolff, HSV III., MittelfeldLara Wolff (16): Eines der großen Talente aus dem aktuellen B-Mädchen-Kader. Seit November ist sie Stammspielerin in der dritten Mannschaft und als Ideengeberin kaum wegzudenken. Die Entdeckung der Saison besitzt eine scharfe linke Klebe, für die sie einen Waffenschein bräuchte. Dazu ist sie technisch stark und spielfreudig, ein echter Gewinn für das Team.

Cindy Rak, HSV III., MittelfeldCindy Rak (17): Noch ein Talent aus dem eigenen Nachwuchs. “Lou” ist mindestens ebenso spielfreudig wie Wolff, eine wuselige Dribblerin, die aus dem zentralen Mittelfeld oder vom Flügel Impulse geben soll. Aber auch der Torabschluss ist ihr alles andere als fremd.

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Sarah Begunk, HSV II., MittelfeldSarah Begunk (18): Nach einer starken Hinserie verlor sie in der Zweiten den Anschluss und soll sich über die Dritte wieder empfehlen. Sie ist sowohl zentral wie auch rechts einsetzbar und hat einen unübersehbaren Tordrang. Allerdings gab sie zuletzt Rätsel auf, als während des Spiels kreative Momente am Ball durch darauf folgende Schwerfälligkeit und vice versa abgelöst wurde. In Topform ist sie eine echte Waffe.

Nadine Odzakovic, HSV III., MittelfeldNadine Odzakovic (24): Seit 2002 ist “Flo” beim HSV, sieht man von einem kurzen Gastspiel in Wilhelmsburg ab, und gehört zu den ganz erfahrenen Kräften. In der 2. Bundesliga war sie, wie Cathérine Knobloch, Stammspielerin, kennt auch die Regionalliga nur zu gut und sucht jetzt wieder den Anschluss. Sie ist trotz ihrer 24 Jahre schon die “Oma” in der Mannschaft, eine erfahrene, wuselige Kämpferin, die nie aufgibt. Vielseitigkeit und Bissigkeit gehören zu den oft verwendeten Attributen, wenn man über sie spricht.

Sarah Borgwardt, HSV III., MittelfeldSarah Borgwardt (19): Wer zu Training und Spiel aus Uelzen anreist (110 km), ist mit dem Herzen dabei. Sie beackert fleißig ihren Flügel und ist, wie gegen den SC Vier- und Marschlande am ersten Spieltag, immer für ein Tor gut.

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Angriff

Maike Timmermann, HSV III., AngriffMaike Timmermann (21): Sie kam mit der Empfehlung von 25 Pflichtspieltoren allein in der Hinrunde von TuRa Meldorf. In der Verbandsliga Hamburg schloss sie nahtlos daran an und feierte ihren Einstand gegen Moorburg mit einem Dreierpack. Sie ist eine Sturmkante, die die ganz langen Wege nicht scheut. Sie wirkt beinahe bullig, steht aber oft richtig und ist filigraner, als sie wirkt. In sieben Spielen schoss sie elf Tore für ihr neues Team, ist also eine echte Goalgetterin.

Jasmin Wolf, HSV III., AngriffJasmin Wolf (17): “Micki” ist die perfekte Partnerin für Timmermann: Schnell, wendig, technisch beschlagen, verspielt und uneigennützig. Damit passt sie aber auch gut zu Nilsson: Wenn deren Werkzeug der Vorschlaghammer ist, ist ihr Werkzeug der Zirkel. Sie ist der fußballerisch stärkste der HSV-Drillinge (ihre Schwestern Alexandra und Saskia spielen in der Vierten). Nach einem halben Jahr beim FFC Oldesloe II. kehrte sie im Winter zurück.

Melanie Nilsson (18): Eigentlich sollte sie längst Stammspielerin in der Zweiten sein. Doch eine lMelanie Nilsson, HSV II., Angriffangwierige Verletzung stoppte sie, und sie musste über die Landesliga wieder Fuß fassen. Ob im offensiven Mittelfeld oder im Sturm, beide Positionen füllt sie mit viel Torgefahr aus, aber auch mit Kreativität und einem Riecher für die richtigen Aktionen zur rechten Zeit. Und wenn der Gegner sich einmauert, holt sie auch schon mal das ganz große Holz raus. Das brachte ihr in dieser Saison auch 7 Einsätze in der 2. Bundesliga (2 Tore) ein. 

Kathrin Miotke, HSV II., AngriffKathrin Miotke (18): 2008 kam sie mit Vera Homp vom TSV Nahe zum HSV und spielte eine ordentliche Zweitligasaison. In dieser Serie verlor sie dort etwas den Anschluss angesichts der großen Konkurrenz und kam auch einige Male in der Verbandsliga zum Einsatz. Gegen Meiendorf gelang ihr in der Hinrunde der Ausgleichstreffer, der den Grundstein zum 2:1-Sieg legte. Ihr Spiel ist von Laufstärke und Arbeit geprägt.

Trainer

Peter Schulz (44): Er kam von Altona 93 und übernahm die Mannschaft 2008 in der Landesliga, damals noch mit vielen Spielerinnen aus der heutigen Vierten und der Siebener-Mannschaft aus der Sonderklasse. Nach einjähriger Stabilisierung in der fünfthöchsten Spielklasse stieg er in die Verbandsliga auf und schickt sich an, den Durchmarsch zu schaffen. Er übt sich stets in Bescheidenheit, hat aber klare Ziele. Er versucht, sein Team ständig zu fordern und zu verbessern, sowohl individuell als auch durch den steten Wandel. Er ist selten gezwungen, die Peitsche zu schwingen, verkörpert die nötige Lockerheit mit punktuell eingestreuten Flapsigkeiten vom Spielfeldrand.

   

 

24.05.10 18:43

Relegation zur Frauen-Regionalliga: Werder muss sich dem HSV beugen

 Von: Oliver Baumgart

Am ersten Spieltag der Relegation zur Frauen-Regionalliga Nord musste die zweite Mannschaft des SV Werder eine herbe Niederlage hinnehmen. Am Nachmittag unterlag das Team von Trainer Thomas Gefken der dritten Vertretung des Hamburger SV mit 1:5 (1:0).

Die Bremerinnen agierten im ersten Durchgang aus einer sicheren Defensive gegen den Gast aus der großen Hansestadt. Zwar konnte sich der HSV durch Möglichkeiten von Melanie Nilsson und Maike Timmermann, die aus spitzem Winkel nur den Pfosten traf, ein leichtes Chancenplus erarbeiten (7. und 21.), die schnellen Konter der Bremerinnen stimmten die 272 Zuschauern jedoch zuversichtlich. Nach zwei missglückten Versuchen hielt sich Jana Beling in der 41. Minute an das Sprichwort „Dreimal ist Bremer Recht“ und ließ der Belgischen U17-Nationaltorhüterin Yasmine Sennewald im HSV-Gehäuse keine Chance. Mit der knappen Führung ging es schließlich in die Pause.

 

Pfingstmontag an die Weser

 

 

 

14.05.2010 Werders Zweite macht ihr Meisterstück perfekt. Herzlichen Glückwunsch! Werders zweite Frauenmannschaft hat ihren Titel in der Verbandsliga Bremen verteidigt. Durch einen 7:2-Erfolg über BTS Neustadt am gestrigen Donnerstagnachmittag machten die Grün-Weißen ihr Meisterstück perfekt. Jetzt freuen wir uns auf die Relegationsspiele sowie das noch ausstehende Endspiel um den Bremer Landespokal.“ Die Grün-Weißen beendendie Saison ungeschlagen und mit einem beeindruckenden Torverhältnis von 113:8 Treffern. Lediglich beim Remis gegen ATS Buntentor gaben die Werderanerinnen zwei Punkte ab. Alle anderen Spiele wurden gewonnen.

 

 

 

 

 

 

 

 

Jana Beling (grünes Trikot) erzielte den einzigen Treffer für ihr Team.

Mit dem Seitenwechsel stellte der HSV sein Spielsystem um. Die Bremer Defensive kam in der Folgezeit mit dem großen Druck der Hamburgerinnen immer schlechter zurecht und musste in der 59. Minute den Ausgleichstreffer hinnehmen. Werder-Torfrau Ilka Brokamp sah beim Fernschuss von Catherine Knobloch jedoch nicht gerade glücklich aus. Das Gegentor schien eine Art Genickbruch für die Gefken-Schützlinge zu sein. Mehr und mehr konnte der HSV sein Spiel entfalten und die Bremer Defensive schwindelig spielen. Zwar konnte Brokamp gegen Hamburgs Jasmin Wolf noch in höchster Not den Rückstand verhindern (61.), zwei Minuten später musste sie jedoch den Ball aus dem Netz fischen. Paula Zieselsberger traf für den HSV per Kopf zur Führung. In der Folgezeit agierten nur noch die Hamburgerinnen. Im Duell mit Ilka Brokamp behielt Hamburgs Jasmin Wolf in der 72. Minute die Oberhand und markierte das 1:3 aus Bremer Sicht. Nur drei Minuten später erhöhte Pajtesa Kameraj gar auf 1:4. Glück hatten die Bremerinnen in der 78. Minute, dass Maike Timmermann einen Ausflug von Ilka Brokamp nicht zum 1:5 nutzen konnte, fallen sollte das Tor aber dennoch. In der 86. Minute stellte Sarah Begunk per direkt verwandeltem Freistoß den 1:5-Endstand her.

 

Asiye Demirtas kann den Ball gegen Hamburgs Nadine Moeller-Cohrs (l.) behaupten.

„Wir sind heute an der individuellen Stärke des HSV gescheitert. Im ersten Durchgang konnten wir zwar noch gut dagegenhalten und die Räume gut zustellen. Dies ist uns im zweiten Durchgang leider nicht mehr gelungen und mit den schwindenden Kräften meiner Spielerinnen, war dann auch kein Aufbäumen mehr möglich“, sagte Werder-Coach Thomas Gefken nach der Partie.

Sollte der HSV in seinem nächsten Relegationsspiel am kommenden Sonntag auf eigenem Platz gegen die zweite Mannschaft des FFC Oldesloe punkten kann das Team von Trainer Peter Schulz den Aufstieg in trockene Tücher bringen. Wenn der HSV verliert, hat die Gefken-Elf am 6. Juni beim FFC Oldesloe den Aufstieg wieder selbst in der Hand.

 

Katharina Haar im Zweikampf mit Hamburgs Rabea Garbers (l.).

(Foto: Oliver Baumgart)

Eine weitere Chance, den Aufstieg zu erreichen, würde sich für den Fall ergeben, dass Holstein Kiel über die Relegation den Klassenerhalt in der 2. Bundesliga schafft. In diesem Fall gäbe es einen zusätzlichen Aufsteiger in die Regionalliga-Nord. Dieser würde in einem Entscheidungsspiel zwischen dem zweiten der Relegationsrunde und dem Niedersächsischen Vizemeister, dass am 13. Juni ausgetragen würde, ermittelt. Die Chancen auf diese Partie stehen dabei momentan gar nicht schlecht. Holstein Kiel konnte im Hinspiel der Relegation am heutigen Sonntag beim FFC Wacker München ein 0:0 erspielen und kann nun mit einem Sieg vor heimischer Kulisse am kommenden Sonntag den Klassenerhalt und somit den weiteren Aufstiegsplatz für die Regionalliga klarmachen.

 

Statistik:

SV Werder Bremen II:

Brokamp, Beling, Päs, Ulbrich (83. N. Martens), St. Schröder, Bopp, Haar, Krämer, Menke, Demirtas (70. Aulich), Adam (75. L. Möhlmann) (Trainer: Thomas Gefken)

Hamburger SV III:

Sennewald, Wolff (56. Zieselsberger), Winter, Nilsson (46. Wolf), P. Kameraj, Garbers, Begunk, Knobloch (70. Rode), Timmermann, Moelter-Cohrs, Odzakovic (Trainer: Peter Schulz)

Tore:

1:0 Beling (41.), 1:1 Knobloch (59.), 1:2 Zieselsberger (63.), 1:3 Wolf (72.), 1:4 Kameraj (75.), 1:5 Begunk (86.)

Gelbe Karten:

Bopp, Päs

Schiedsrichterin:

Sandra Höllmann (Nordhorn)

Zuschauer:

272 auf Platz 12 am Weserstadion

 

Fotos und Bericht von Fuxi

Die Torjäger

Dritte steht mit elf Beinen in der Regionalliga

 Die dritte Frauenmannschaft des HSV hat den ersten großen Schritt Richtung Regionalliga gemacht: Sie siegte beim Bremer Meister SV Werder Bremen II. und hat die Entscheidung über den Aufstieg in die dritthöchste Spielklasse am kommenden Sonntag gegen den FFC Oldesloe II. in der eigenen Hand.

  Es war die 23. und damit vorletzte Etappe auf dem Weg in die Regionalliga, aber auch eine der wichtigsten. In der Aufstiegsrunde ging es zum Bremer Vertreter SV Werder Bremen II. Der SV hatte sein Meisterstück ungeschlagen mit 113:8 Toren gemacht, aber nur drei Punkte vor dem Verfolger ATS Buntentor. Das sprach nicht gerade für einen starken Gegner. Der HSV begegnete ihnen trotzdem respektvoll. Peter Schulz hatte sich im Urlaub in der Türkei nach langem Grübeln für einen Personal- und Systemwechsel entschieden. Statt des üblichen 4-4-2 bot er nun ein 4-2-3-1 auf. So brachte er unter anderem Melanie Nilsson und Nadine Moelter-Cohrs ins Team. Draußen blieben einige, die den Hamburger Titel holten: Darunter Tanja Thormählen, Cindy Rak, Jasmin Wolf und Paula Ziselsberger. Mit “Bauchgefühl” begründete der Trainer diese Maßnahme. Werder II. begegnete dem HSV mit einem identischen System und drei Spielerinnen aus der ersten Mannschaft: Katharina Haar, Ann-Christin Bopp und Stephanie Schröder.

Der Gastgeber begann auch etwas besser, aber der HSV hatte die erste Chance des Spiels. In der 7. Minute ging ein Freistoß von Melanie Nilsson aus 25 Metern über das Tor. Fünf Minuten später dribbelte sie halblinks in den Strafraum, spielte Innenverteidigerin Sonja Päs aus, schlenzte dann aber aus acht Metern am langen Eck vorbei (12.). Der HSV bestimmte die Partie, hatte mehr Spielanteile und ließ in der Defensive nichts anbrennen. Nach vorn hatten sie mehr Mühe, kamen trotzdem zu Chancen. In der 21. Minute schlug Pajtesa Kameraj den Ball aus der eigenen Hälfte, Rabea Garbers verlängerte mit der Fußspitze in den Lauf von Maike Timmermann, die sich im Laufduell mit Charline Ulbrich durchsetzte und das Leder unter der Torhüterin Ilka Brokamp hindurch spitzelte. Aber sie traf nur den Pfosten. Was auch sonst? Ein kurioses Jubiläum war im Anmarsch. Derweil bestand Werders Gegenwehr in langen Bällen, die die HSV-Verteidigung leicht abfangen konnte.

Nach einer halben Stunde erarbeitete sich der HSV, dessen Kreativabteilung zu selten Konstruktives produzierte, die nächste Torchance. Einen Knobloch-Einwurf ließ Timmermann zu Lara Wolff prallen. Deren Abschluss aus 13 Metern war aber kein Problem für Brokamp. Von Werder war bis dahin nichts zu sehen. Dann kam Katharina Haar in der 41. Minute nach einem Fehlpass aus der HSV-Abwehr in Ballbesitz und spielte ihn hinter die Abwehr auf Jana Beling. Die einzige nominelle Bremer Spitze war schneller als Verfolgerin Svenja Winter und schob den Ball an Yasmine Sennewald, die noch mit der Fingerspitze dran war, vorbei ins lange Eck – 1:0! Unfassbar! Der HSV war bis dato die bessere Mannschaft gewesen, verwandelte zwei Großchancen nicht und schenkte Werder kurz vor der Pause das Tor. Der Schreck saß. Die letzte Chance vor dem Seitenwechsel hatten nochmal die Rothosen. Knobloch warf zu Timmermann ein. Die spielte vor das Tor auf Nilsson, doch deren Schuss aus der Drehung wurde abgeblockt, den Nachschuss fälschte ein Abwehrbein über das Tor ab (45.). Es ging mit einem Rückstand zum Pausentee.

Die Bremer Führung war dem Spielverlauf nach schmeichelhaft und aus HSV-Sicht absolut unnötig. Die Rothosen hatten Probleme im Spiel nach vorn, nutzten die wenigen Chancen nicht aus. Auch die Laufarbeit im Mittelfeld passte nicht. Vor allem Begunk und Nilsson schalten bei Bremer Ballbesitz eher ab. Zudem lief der HSV in der Vorwärtsbewegung oft ins Abseits. Auch dadurch entwickelten sie zu wenig Zug zum Tor, und es mangelte an klaren Aktionen. Dessen ungeachtet hatten sie die Werderanerinnen eigentlich im Griff. Das 1:0 für die Bremer fiel glücklich und unverdient, war aber Folge von Nachlässigkeiten in der Defensivarbeit des Mittelfeldes, das durch Nichtanspielbarkeit den Fehlpass provozierte.

Zur zweiten Hälfte stellte Schulz sein System auf das gewohnte 4-4-2 um und brachte mit Jasmin Wolf für die insgesamt erschreckend schwache, desinteressiert wirkende Melanie Nilsson nicht nur eine echte zweite Spitze, sondern auch Timmermanns etatmäßige Sturmkollegin. Doch wieder hatte Werder den besseren Start, kam mit Druck und Tempo aus der Kabine, um überfallartig das zweite Tor vorzulegen. Der HSV wackelte gehörig, fiel aber nicht und ließ keine klare Torchance der Gastgeberinnen zu. Die Umstellung auf zwei Spitzen verpuffte zunächst wirkungslos. Ein schwacher 20-Meter-Schuss durch Begunk war der Ertrag bis zur 56. Minute. Schulz reagierte, brachte mit Paula Ziselsberger für Lara Wolff eine neue Spielerin, die den rechten Flügel übernahm, Garbers rückte nach links. Ein Tausch, der wegen der Ausgewechselten unter den Mitgereisten auf der Tribüne durchaus für gehobene Augenbrauen sorgte. Eher wurden Begunk oder Garbers erwartet.

Zwei Minuten später warf Nadine Odzakovic, die immer wieder verbal anzutreiben versuchte und in dieser Phase beinahe einzige Hamburgerin war, die auch bei Einwürfen aufs Tempo drückte, auf Begunk ein, die das Leder in die Mitte zu Cathérine Knobloch leitete. Die 24-jährige Außenverteidigerin nahm den Ball an, zog einfach aus 40 (!) Metern ab, und das Leder flog über die zu weit vor ihrem Kasten postierte Brokamp hinweg – ins Tor! Ein irrer Treffer von Knobloch! Und plötzlich war der HSV da. Nur zwei Minuten später bekam Ziselsberger rechts den Ball, ging in den Sechzehner und passte kurz zurück. Timmermann schoss aus der Drehung, aber wieder stand eine Bremerin im Weg und fälschte ab. Am zweiten Pfosten rauschte Wolf heran, ihr Schuss aus vier Metern wurde jedoch pariert. Den Nachschuss setzte Garbers drüber. Sie setzten wieder nach. 63. Minute, Begunk flankte einen Freistoß von halbrechts herein. Eine Abwehrspielerin verlängerte in hohem Bogen nach hinten, wo Ziselsberger das Leder per Stirn aufs kurze Eck beförderte, und wieder sah Brokamp nicht gut aus – 1:2 (63.)! Binnen vier Minuten hatten sie es gedreht.

Werder versuchte zu antworten, aber der HSV war nun deutlich bissiger, ließ nichts zu und schaltete schneller um. Beide Coaches wechselten. Beim HSV ersetzte Annika Rode die Kunstschützin Knobloch, und Garbers ging hinter Rode in die linke Außenverteidigung. Bremen brachte Katharina Aulich für Asiye Demirtas. Aber die Hamburgerinnen ließen sich nicht die Butter vom Brot nehmen. 73. Minute: Rode passte kurz zu Begunk. Nach Zehn-Meter-Antritt lupfte die hinter die Abwehr auf Wolf, und gegen deren Heber ins lange Eck hatte Brokamp keine Abwehrmöglichkeit – 1:3! Die Vorentscheidung?

HSV-Coach Schulz trieb sein Team weiter an. Zwei Minuten darauf kam eine Hereingabe von Odzakovic an den Strafraum, Timmermann ließ das Leder nur abtropfen, denn Kameraj war unvermittelt am Gastgeber-Strafraum aufgetaucht und versenkte locker unten rechts zum 1:4 (75.). Ungläubiges Staunen auf der Tribüne. In der 77. Minute wurde ein harmloser Begunk-Freistoß sichere Beute von Brokamp. Nur 60 Sekunden später erlief Wolf einen Rückpass von Bopp vor Brokamp und bediente nach einer kurzen Drehung Timmermann. Die versuchte es aus 18 Metern, aber Ulbrich rettete für ihre geschlagene Keeperin vor der Linie. Wenig später war ein Versuch von Moelter-Cohrs aus 30 Metern etwas zu kurz und sichere Beute für Brokamp.

Noch in der gleichen Minute schickte Odzakovic links Wolf. Die versetzte an der Grundlinie Ulbrich, zog nach innen und schlenzte aus spitzem Winkel aufs lange Eck – wieder Pfosten! Brokamp sicherte sich dann den Abpraller. Damit war aber auch das “Jubiläum” geschafft: 50 Pfosten- und Lattentreffer in 23 Spielen… Bei Werder kam nun Nathalie Martens für Charline Ulbrich, nachdem zuvor schon Lara Möhlmann, Tochter des ehemaligen Trainers von HSV und Bremen, im Anschluss an das 1:4 hereingenommen worden war. Der HSV ließ keineswegs nach. Sie fighteten weiter. Werder Bremen II. kam kaum aus der eigenen Hälfte. Die Rothosen blieben am Drücker, mit Druck, Wille und Spielwitz. In der 86. Minute kassierte Sonja Päs eine Gelbe Karte nach Foul an Odzakovic. Den anschließenden Freistoß aus 23 Metern zirkelte Begunk an der Mauer vorbei aufs kurze Eck, Brokamp lenkte den Schuss an den Innenpfosten – Nummer 51 -, und von dort fiel der Ball hinter der Linie ins Netz. 1:5!

Es war die letzte Szene in einem verrückten Spiel. Der HSV gewann hochverdient mit 5:1, bedenkt man vor allem, dass Werder nur eine echte Torchance im ganzen Spiel hatte. Nach dem kuriosen Ausgleich zum 1:1 brannten sie ein Feuerwerk ab. Die Werderanerinnen konnten sich nach dem verpufften Start in die zweite Halbzeit dann kaum behaupten, fanden nach dem 1:2 kein Mittel gegen einen nun merklich konsequenteren Hamburger Club, den Peter Schulz weiter nach vorn trieb. Phasenweise kombinierte der HSV nach Belieben, setzte verlorenen Bällen druckvoll nach und zwang die Gastgeberinnen zu Fehlern. Das Experiment der ersten Hälfte konnte nur als gescheitert betrachtet werden. Vor allem die schnellen und laufstarken Jasmin Wolf und Paula Ziselsberger brachten die Wende gegen zunehmend müder werdende Bremerinnen. Mit einem Sieg am Sonntag gegen Oldesloe II. kann der HSV III. den Aufstieg eintüten.


Statistik:
SV Werder Bremen II.: Ilka Brokamp – Daniela Adam (75. Lara Möhlmann), Stephanie Schröder, Sonja Päs, Charline Ulbrich (84. Nathalie Martens) – Ann-Christin Bopp, Mirja Krämer – Katharina Haar, Asiye Demirtas, Corina Menke – Jana Beling

 

Hamburger SV III.: Yasmine Sennewald – Cathérine Knobloch (71. Annika Rode), Nadine Moelter-Cohrs, Svenja Winter, Pajtesa Kameraj – Sarah Begunk, Nadine Odzakovic – Lara Wolff (57. Paula Ziselsberger), Melanie Nilsson (46. Jasmin Wolf), Rabea Garbers – Maike Timmermann

Schiedsrichterin: Sandra Höllmann (Nordhorn)

Zuschauer: 272

Tore: 1:0 Beling (41.), 1:1 Knobloch (59.), 1:2 Ziselsberger (63.), 1:3 Wolf (73.), 1:4 Kameraj (75.), 1:5 Begunk (86., Freistoß) Gelbe Karten: Bopp (Werder Bremen II., 43. Minute, Textilvergehen), Päs (Werder Bremen II., 85. Minute, Foulspiel)

25. Mai 2010
  

Ein Tag als Torjäger

 

Am Pfingstmontag reiste die dritte Frauenmannschaft im Bus zum Aufstiegsrundenspiel bei Werder Bremen II. und mit einem 5:1-Sieg im Gepäck wieder an die Elbe. Mit an Bord war neben der Mannschaft, einigen Offiziellen und Spielerinnenanhang auch Torjäger Fuxi. Neben Spielbericht und Fotos verfasste er auch ein kleines Tagebuch…

8:00 Uhr: Im Fünf-Minuten-Abstand holen mich drei Wecker aus den Träumen. Es ist der Tag des ersten Aufstiegsrundenspiels der Dritten bei Werder Bremen II. Die Nacht war mal wieder nicht gerade lang. Ein paar karge Stunden für das Nötigste an Ruhe. Noch am Abend versuchte ich neben den beiden Kadern die Schiedsrichteransetzung ausfindig zu machen – erfolglos. Fussball.de kennt nicht mal die Aufstiegsrunde. Schwach, lieber DFB und lieber Norddeutscher Fußball-Verband, echt schwach! Das ganze Pfingstwochenende bin ich schon auf den Beinen gewesen, und heute geht es in die “Verbotene Stadt”. Mir ist beim Aufstehen schon klar: Das wird ein langer Tag. Kann ja keiner ahnen, wie lang…

9:10 Uhr: Nach einem unspektakulären Frühstück mache ich mich auf den Weg zur Hagenbeckstraße. Die Vorbereitungen auf diese Fahrt habe ich am Vorabend noch abgeschlossen: Meine Kamera ist eingestellt, Haupt- und Ersatzakku geladen, die Speicherkarte formatiert, ein Futterpaket mit Brot, einem Apfel, Pflaumen und auch etwas Süßem zusammengestellt, meine “Arbeitskleidung” herausgelegt. Die lege ich nun an: HSV-Trikot, Frauenfußball-Schal und “Fuxi”-Cap. Zwei Rucksäcke habe ich dabei. Den Fotorucksack mit Kamera, zwei Objektiven (14-42 mm und 70-300 mm – ein 18-180mm-Objektiv ist seit vier Wochen bestellt und nicht lieferbar), Regenschutz und für alle Fälle Blitzlicht, sowie einen Tragerucksack mit Fresspaket und Wasserflasche. Bei Einsätzen in und um Hamburg ist Letzterer verzichtbar, und auch die Fotoausrüstung kommt meist ohne Blitz und mit nur dem großen Teleobjektiv aus. Bei größeren Fahrten weiß ich allerdings vorher nicht, was ich brauchen könnte, und daher habe ich mich entschlossen, nach Bremen etwas mehr mitzunehmen. Mit dem Auto geht es die paar Kilometer zum Treffpunkt am Wolfgang-Meyer-Stadion in Stellingen.

9:30 Uhr: Ich steuere den Wagen auf den Parkplatz an der Hagenbeckstraße 124. Schon beim Einbiegen sehe ich vor den Kabinen eine große Menschentraube, teils in blaue Sportjacken gewandet. Vom Bus ist noch nichts zu sehen. Es ist trübe und regnerisch, auf der Fahrt zum Treffpunkt klatschten dicke Tropfen auf die Windschutzscheibe. Daher ergänze ich mein Equipment noch durch ein Utensil aus dem Kofferraum: Einen großen Zweimannschirm, den ich als zusätzlichen Regenschutz beim Fotografieren dabei habe. Ich kann vieles ertragen. Nasse und verdreckte Kameraelektronik im Wert eines vierstelligen Eurobetrages gehört nicht dazu. Neben meinem Parkplatz liefert Manni Knobloch seine Tochter Cathy ab. Er selbst fährt nicht mit nach Bremen. Andere schon, zum Beispiel die Eltern von Svenja Winter oder auch das “Wolfsrudel”. Der größte Teil der Mitreisenden ist da. Wenige Minuten später auch der Bus mit Trainer Peter Schulz an Bord. Die Mädels entscheiden, dass sie hinten sitzen wollen. An HSV-Offiziellen sind Vierte-Coach Max Pröbsting, die Abteilungsleiter Berthold Günther und Thorsten Wolff sowie Amateurvorstands-Kassenwärtin Sabine Gercken dabei. Letztere “bezahlt” das Unternehmen Regionalliga, wenn es mit dem Aufstieg klappt. Auch Bundesliga-Debütantin Saskia Schippmann und die verletzten Katharina Stuth und Anica Lekat sind dabei. Bei der Rechtsverteidigerin fällt mir auf, dass von ihrem Trainingsunfall nichts mehr zu sehen ist, auch nicht an der gebrochenen Nase. Vor dem Bus mache ich ein Foto von den beiden Wimpeln, die Schulz für die beiden Aufstiegsspiele hat anfertigen lassen. Schöne Idee. Im Gespräch mit dem Trainer verrät er mir, dass er sowohl Spielsystem als auch das Personal nach langem Überlegen auf 4-2-3-1 umgestellt hat – Bauchgefühl. Ich äußere Bedenken, hoffe aber, dass ich mich irre. Ich halte es für riskant, ein funktionierendes, eingespieltes System zu verlassen. Vor allem, da auch das Sturmduo Jasmin Wolf/Maike Timmermann auseinander gerissen wird. Wolf sitzt auf der Bank. Hoffentlich geht das gut…

10:00 Uhr: Eigentlich sollte es nun losgehen. Doch die Abfahrt verzögert sich. Sarah Begunk fehlt noch. In der Zwischenzeit schreibe ich einen DIN-A4-Zettel für Schulz. Vor einer Woche war ich beim Spiel zwischen dem FFC Oldesloe II. und SV Henstedt-Ulzburg zu Gast. Oldesloe verlor – mit einer B-Elf – 0:1. Meine Erkenntnisse gebe ich natürlich weiter und hoffe, dass es nützt. Während meiner Ausführungen bekomme ich einen Anruf aufs Handy: Ein Kunde, der derzeit auf Mallorca weilt. Nach zehn Minuten ist das erledigt. Und ich kümmere mich weiter um meine Erkenntnisse aus dem Spiel in Oldesloe.

10:17 Uhr: Neben mir nimmt der andere Stammfotograf, Uwe Garbers, Platz. Seine Tochter Rabea spielt heute wieder von Beginn an. Dann fährt der Bus ab Richtung A7. Die Mission Regionalliga geht auf ihre vorletzte Etappe. Wir kommen zügig voran. Nach wenigen Minuten durchfährt der Bus des Unternehmens “J. Baehr” aus Schenefeld den Elbtunnel, fährt auf der A261 am Wohnort Dieter Bohlens, Tötensen, vorbei und in der ersten eine Vielzahl von Baustellen eines 76,5 Kilometer langen, auf drei Spuren auszubauenden Abschnitts Richtung Bremen auf die A1.

11:20 Uhr: Allerdings wird die Reise schneller wieder unterbrochen als gedacht. Keine 30 Kilometer vor dem Ziel fährt der Bus an der Raststätte Grundbergsee ab. Eine Viertelstunde lang können wir uns die Beine vertreten. Der Grund dafür ist einfach: Ein paar schwache Blasen im hinteren Teil des Gefährtes. Einige nutzen die Pause für die Aufnahme einer besonderen Art von Sportlernahrung. So wird Verteidigerin Nadine Moelter-Cohrs mit einem Eis am Stiel gesichtet. Naja, wenn’s hilft, später die Bremerinnen auf Eis zu legen… Bei der Weiterfahrt fragt Peter Schulz sicherheitshalber: “Hat jeder seinen Nachbarn?”, um dann anzufügen: “Ich brauch’ elf Spielerinnen, der Rest ist egal…” Später erklärt er mir, dass er solche Sprüche spontan raushaut und sich das irgendwann mal rächen wird. Ich bin mir in diesem Moment nicht sicher, ob seine Lockerheit natürlich oder aufgesetzt ist. Immerhin seilte er sich nach dem Aussteigen kurz ab und ging abseits der Reisegruppe seinen Gedanken nach. Im zwiespältigen Dialog mit sich selbst, oder brauchte er bloß kurz Zeit, um eine Maske fallen zu lassen und seine Nervosität wieder besser verbergen zu können? Ich jedenfalls bin relativ ruhig. Noch. Aber ich warte schon darauf, dass sich diese Stimmung ändert. Ich fühle mich ein wenig erinnert an das letzte Aufstiegsrundenspiel der Ersten in Jena 2003. Nur war da die Anreise länger.

 

12:05 Uhr: Der Bus biegt vom Osterdeich ab. Wir sind da. Vor uns liegt das Weserstadion, links von uns ein langer Durchgang zu den Plätzen. Platz 12, wo diese Partie ausgetragen wird, liegt ganz hinten links, mit einer teils überdachten Tribüne mit 3 Reihen und 360 Sitzen. Hinter dem Platz liegt ein Kleinfeld und ein Fußballtennis-Feld, vor den Kabinen drei Kopfballpendel, und hinter dem anderen Tor ein kleiner “Hügel der Qual” mit verschiedenen Steigungen und Sandbahn. Von so etwas kann man in Ochsenzoll nur träumen. Und ich stehe mit meiner Meinung nicht allein. Sabine Gercken nimmt sich vor, zumindest die Errichtung einer kleinen Tribüne nach diesem Vorbild am neuen Kunstrasen im Vorstand von HSV-Ochsenzoll anzuregen. Derweil erledigen die Spielerinnen die Platzbegehung.

12:30 Uhr: Jetzt gehört die Anlage noch dem HSV. Und unter den Mitgereisten grassiert langsam Hunger. Da wird aus einem Witz tatsächlich Realität: Max Pröbsting sammelt Bestellungen. Per iPhone-App bestellt er bei Smiley’s in Bremen mehr als ein Dutzend Portionen Pizzabrötchen mit Dip – auf seinen Namen mit dem Firmen-Zusatz “HSV”. Adresse: “Osterdeich” in Bremen. Zusatzinformation: “Am Weserstadion, Platz 12″. Wir sind alle recht belustigt. Als Pizzadienstler, der diese Bestellung auf den Tisch bekommt, käme ich mir ein wenig veralbert vor. Pröbsting wird zurück gerufen und bestätigt telefonisch diese Bestellung, auch in dem Umfang.

 

12:50 Uhr: Peter Schulz hat sich wieder zu den Zuschauern gesellt, während die Mannschaft sich umzieht. Er beauftragt Katharina Stuth und Anica Lekat mit dem Ausfüllen des Spielberichtsbogens: “Eine liest, die andere schreibt.” Inzwischen trinkt er einen mitgebrachten Kaffee. Und immer noch bin ich mir nicht sicher, ob seine Lockerheit aufgesetzt ist. Bei mir ist das anders. Ich fotografiere die fertigen Aufstellungen ab und übertrage sie in meinen Schreibblock, aber so langsam spüre ich eine leichte Unruhe aufkommen. Es ist wenig zu tun, aber die Zeit zum Spiel wird immer kürzer.

 

13:15 Uhr: Während die ersten Werder-Fans eintreffen, betreten die HSV-Mädels acht Minuten nach ihren Gegnerinnen zum Aufwärmen das Feld. Und auf der Tribüne treffen tatsächlich die Pizzabrötchen ein, die danach erstmal genüsslich vertilgt werden. Ich hingegen hatte mich währenddessen schon an mein mitgebrachtes Fresspaket gehalten. Ich vermisse nichts.

 

Während des Warmschießens nehme ich einen Posten hinter dem Tor von Yasmine Sennewald ein. Nur wenige Bälle landen im Tor, die meisten rauschen über den Kasten. Einige hole ich auch selbst. Einen Schuss von Melanie Nilsson stoppe ich mustergültig aus der Luft. Danach schmerzt der Fuß. Lange her, dass ich zuletzt selbst aktiv war. So ein wenig kommt Wehmut auf. Das lenkt aber auch ab.

Denn so langsam steigt die Unruhe. Inzwischen kommt Max zu mir. Ich hatte ihn nach dem Ergebnis des Vormittagsspiels zwischen Wacker München und Holstein Kiel gefragt. Denn zwischen denen ging es um den Abstieg aus der 2. Bundesliga in die Regionalliga. Hielte Holstein die Klasse, würden defintiv drei Teams aus den Verbandsligen aufsteigen. Wichtig für den HSV, da es dann noch die Hintertür eines Entscheidungsspiels am 13. Juni gegen den Zweiten aus Niedersachsen gäbe. Diese Rechnereien konnte die Mannschaft allerdings selbst überflüssig machen. Sie musste einfach nur heute und in sechs Tagen gegen Oldesloe II. gewinnen… Aber auch das Kieler Ergebnis stimmt mich durchaus positiv: Sie holten in München ein 0:0. Svenja Winters Mutter hatte das für kaum möglich gehalten, ich dagegen schon eher.

 

13:55 Uhr: Die Mannschaften betreten, angeführt von Schiedsrichterin Sandra Höllmann aus Nordhorn, das Feld. Ich mache ein paar Bilder genau aus dieser Diagonalen, fotografiere aber auch noch einmal den HSV-Block nebst Fahne auf der Tribüne und die Auswechselbank des HSV. Für mich beginnt jetzt der Arbeitsteil des Spiels.

 

13:57 Uhr: Anpfiff. Es geht los. Ich atme tief ein und schnaufe aus, um ein wenig Anspannung zu verlieren. Vergeblich. Zunächst notiere ich beide Formationen in einer taktischen Skizze, vor allem die der Bremer. Denn die des HSV kenne ich schon. Dann suche ich mir eine Position hinter dem Bremer Tor, von der aus ich gute Fotos machen kann.

 

14:03 Uhr: Ein Freistoß von Melanie Nilsson aus 25 Metern fliegt über das Tor. Ein erster Warnschuss. So langsam findet die Mannschaft ins Spiel. Mit dem Foto der Schützin bin ich zufrieden.

 

14:08 Uhr: Ich stehe auf der anderen Seite des Strafraumes, ein paar Meter entfernt von Uwe Garbers. Nilsson lässt Stephanie Schröder ins Leere hüpfen und schlenzt aus acht Metern knapp am langen Eck vorbei. Mist! Wenn sie den reinmacht, werde ich ruhiger… So aber bleibe ich angespannt. Während ich das Spiel beobachte, kommt Thorsten Wenzel auf mich zu. Der betreute bis zum November die B-Mädchen des HSV. Für ihn, so erklärt er mir, ist das Spiel wichtig, weil sich so herausstellt, ob der SC Vier- und Marschlande, den er kommende Saison trainieren wird, weiter in der Verbandsliga bleibt oder in die Landesliga absteigt. Ein Aufstieg des HSV würde den definitiven Klassenerhalt bedeuten, wenn Bergedorf 85 wegen eines fehlenden B-Mädchenteams zwangsweise absteigen müsste. Meine Gedanken kreisen aber mehr um diese Partie.

 

14:17 Uhr: Was für eine Chance! Maike Timmermann hat sich im Laufduell durchgesetzt und schiebt den Ball unter der Torhüterin Brokamp hindurch aufs Tor – an den Pfosten! Ich schlage die Hände vor’s Gesicht, sehe flehentlich gen Himmel, und hätte ich nicht den Fotorucksack mit zerbrechlichen Seiten auf dem Rücken, würde es mich nicht mehr auf den Beinen halten. Ich fluche nicht. Denn das war Pech für Timmermann. Ich hadere nur mit dem Schicksal und notiere die Situation wie alle vorherigen auch schon auf meinem Notizblock. Unfassbar! Das war der 49. Aluminiumtreffer in dieser Saison. Im 23. Spiel. Wahnsinn!

14:38 Uhr: Bisher war das größte Ärgernis neben den beiden verpassten Großchancen die wechselnden Lichtverhältnisse, durch die ich immer wieder die Blendenzeit zwischen 1/400 und 1/1600 Sekunde variieren muss. Jetzt aber entfleucht mir ein handfester Fluch. Hatte die HSV-Viererkette um Cathy Knobloch, Nadine Moelter-Cohrs, Svenja Winter und Pajtesa Kameraj 41 Minuten lang durch geschicktes Stellungsspiel und gutes Zweikampfverhalten alles im Griff, muss ich nun hilflos mit ansehen, wie die Regionalliga in weite Ferne rückt. Nach einem Fehlpass wird der Ball hinter die Abwehr auf Jana Beling gelupft, und die schiebt den Ball an Yasmine Sennewald vorbei ins Tor. 1:0 für Bremen! Sch… und F… sind die Worte, die meinen Gemütszustand beschreiben. Und der bessert sich vorerst nicht. Denn die Reaktion der Mannschaft ist blutleer. Keine Verärgerung, kein Anfeuern, fast emotionslos. Entsprechend kommt auch vor der Pause keine Gegenwehr mehr. Nilsson scheitert nochmal und tut sich dabei weh. Das war’s aber auch.

 

14:44 Uhr: Halbzeitpfiff. Werder hatte eine einzige Chance und nutzte sie, der HSV stand mit leeren Händen da. Kopfschüttelnd, mit hängendem Kopf marschiere ich an den Bremer Fans vorbei zum HSV-Block. Oh mann! Dort angekommen, falle ich frustriert in den Schalensitz und lasse das erstmal sacken, ehe ich mich aufmache, das Halbzeitfazit zu notieren. Neben mir herrscht Fassungslosigkeit, aber so langsam nehmen die Diskussionen Fahrt auf. Ich bleibe bei meinem Standpunkt: Die Bremer sind nicht besser, nicht stark. Aber die Dritte nutzt es nicht. Ich verweise auf Ergebnisse aus früheren Runden, als meiner Erinnerung nach Niendorf, das nie aufstieg, mit einem 10:0-Sieg gegen den damaligen Bremer Meister OSC Bremerhaven wieder heimfuhr. (Im Nachhinein muss ich allerdings feststellen, dass ich mich irrte: Die Protagonisten hießen BTS Neustadt und – der spätere Aufsteiger – Bergedorf 85, das Stärkeverhältnis zwischen Bremen und Hamburg stimmte jedoch.) Auch die Torhüterin hatte ich als Schwachpunkt ausgemacht. Für die anderen lag die Hauptschuld im Mittelfeld bei Sarah Begunk und Melanie Nilsson, die beide nichts für die Defensive taten. Derweil machte sich Jasmin Wolf warm. Die Aussicht auf eine Systemumstellung zum gewohnten 4-4-2 und macht wieder etwas Hoffnung.

 

14:58 Uhr: Es geht weiter. Nilsson ist wie erwartet draußen geblieben, und jetzt soll vorn der Stammsturm mit Wolf und Timmermann wirbeln. Aber die ersten Minuten machen Sorgen: Werder kommt mit Macht in die zweite Halbzeit, macht immensen Druck und will das zweite Tor. Der HSV scheint hinten zu schwimmen. Die brenzligen Situationen vor Yasmine Sennewalds Kasten führen wenigstens nicht zu einer klaren Bremer Chance. So langsam muss aber auch vom HSV wieder was kommen. Aber was passiert? Nichts. Rabea Garbers holt einen Ball zum Einwurf, als würde sie einen Spaziergang machen. Kein Tempo. Und der nächste Torschuss von Sarah Begunk aus 20 Metern verhungert fast auf dem Weg in die Arme von Ilka Brokamp. Ich lehne mich zurück in die Sitzschale – und bin völlig ruhig, unangespannt. Ich schüttle den Kopf und bin mir sicher, dass hier nichts mehr passiert. Die Wolf-Einwechslung ist bisher verpufft. Sabine Gercken fragt mich: “Hat das was mit Resignation zu tun?” Ich antworte wahrheitsgemäß: “Ja, schon.” Ich konstatiere, dass ich Rabea Garbers und Sarah Begunk schleunigst gegen Cindy Rak und Paula Ziselsberger auswechseln würde. Dem HSV-Spiel fehlt es an Kultur und Tempo, wenn nicht gar an Temperament.

15:10 Uhr: Doch die Resignation ist plötzlich verflogen. Und wie! Zwei Minuten vorher hatte Peter Schulz noch Lara Wolff rausgenommen und Paula Ziselsberger gebracht. Auf der Tribüne kam diese Entscheidung nicht an, alle hielten Lara für eine, die mit einem Schuss die Wende herbeiführen könnte. Und die war nun nicht mehr auf dem Platz. Zudem rege ich mich bei einem Einwurf auf. Nicht über diesen, sondern über die vorherigen. Nadine Odzakovic holt den Ball. Anders als Rabea Garbers zuvor mit Tempo. “Flo ist wieder die einzige, die Tempo macht!” Für mich ist das der Satz, der diese ganze Halbzeit bisher charakterisiert: Nur sie scheint den Willen zu haben, nächstes Jahr nicht Verbandsliga zu spielen. Der Ball wird nach dem Einwurf herüber gespielt zu Cathy Knobloch. Rechts neben mir höre ich nur: “Schieß mal!” Und das macht sie auch. 40 Meter. Zuerst habe ich keine Hoffnung, dass der Ball gefährlich werden könnte. Aber Brokamp steht weit vor dem Tor, der Ball wird immer länger, und je näher er dem Tor kommt, desto mehr regt sich doch ein Fünkchen Hoffnung. Und dann beult sich das Netz… Die Freude bricht aus mir heraus wie aus meinen Nebenleuten, ich lache überrascht über diesen unglaublichen Schuss, der eigentlich nie und nimmer den Weg in den Kasten finden darf, und nach ein paar Serienbildern fasse ich mir an den Kopf, bevor ich es niederschreibe. “WAS FÜR EIN TOR!” steht auf meinem Block, und plötzlich ist die Hoffnung wieder geweckt. Jetzt bloß nicht nachlassen, denke ich.

 

Erleichtert bejubelt das Team das irre Weitschusstor von Cathérine Knobloch

15:14 Uhr: Bei der Chance zwei Minuten vorher notiere ich: “Jetzt ist der HSV da!”. Jasmin Wolf war gerade aus vier Metern gescheitert, aber die Art der Chance, verstärkte meine Hoffnung. Im Kopf rotieren zwei Dinge: “Paula und Jasmin sind drin, und jetzt läuft’s.” und “Hoffentlich hat Peter daraus gelernt!”. Sarah Begunks Freistoß segelt in den Strafraum und wird als Bogenlampe verlängert. Ein HSV-Trikot steht plötzlich hinter allen anderen, und ich denke: “Hoffentlich ist das nicht Abseits!” Es geht weiter. Es ist Paula, die köpft. Der Ball springt komisch, hinter dem Kopfball ist kaum Druck – und doch geht er zu meiner Überraschung rein! “JAAAAAA!” Ich springe auf, recke die Fäuste nach vorn, mache schnell ein Serienbild und klatsche dann. Der HSV hat das Spiel gedreht, und jetzt sieht man bei den Grün-Weißen hängende Köpfe. Geil! Nur Max läuft ins Leere: Er versucht einen Sprechchor zu initiieren, überrascht damit aber die Leute um sich herum – einschließlich mich -, so dass sein einzelnes “H” verhallt…

15:24 Uhr: Seit zwei Minuten ist Annika Rode im Spiel. Nicht für Sarah Begunk, sondern für Sonntagsschützin Cathy Knobloch. Stirnrunzeln, aber nicht mehr so sehr wie vor dem 1:1. Alle hatten erwartet, dass nun Begunk oder Garbers raus ginge. Die aber übernimmt die linke Abwehrseite, Rode den linken Flügel. Ganz was Anderes als gewohnt. Doch jetzt spielt Rode links kurz zu Begunk. Die nutzt ihren Platz und lupft nach kurzem Antritt hinter die Abwehr. Brokamp rennt raus, aber “Micki” Wolf ist eher da und hebt den Ball über die Torfrau hinweg. Der Ball springt auf – und ins lange Eck! “DAS GIBT ES NICHT!” Das 3:1. Keiner hatte damit gerechnet. Ich auch nicht, nicht nach diesen ersten 59 Minuten. Die Hoffnung schlägt um in Euphorie.

15:26 Uhr: Der Wahnsinn geht weiter! Ich flippe langsam aus. Timmermann lässt eine Hereingabe für Kameraj abtropfen, und die macht das 4:1. Vier Tore in 16 Minuten. Ich schüttle wieder den Kopf. Jetzt ungläubig. Kurz darauf hat Timmermann selbst das fünfte Tor auf dem Fuß, aber Ulbrich rettet auf der Linie für ihre geschlagene Torhüterin. Es ärgert mich nicht, ich finde es nur schade, dass Maike sich nicht mit einem Tor für ihre grandiose Leistung belohnt. Auch Nadine Odzakovic hätte ein Tor verdient, aber als sie im Strafraum fällt und das Spiel weitergeht, sind wir uns alle einig: Ein Schritt zuviel. Die Berührung der Gegenspielerin war da, und die traf auch nicht den Ball. Aber Flo blieb zu lange auf den Beinen und fiel nicht sofort. Als sie sich dann überlegte, doch zu stürzen, sah das zu sehr nach Elfmeterschinderei aus. Auf der Rückfahrt wurde auch Peter Schulz aufgeklärt, der die Szene aus seinem Blickwinkel anders beurteilt hatte. Dann trifft Micki den Pfosten – wieder stöhnt der HSV-Block auf. Immerhin ist nun das Jubiläum komplett: Der 50. Gehäusetreffer. Nicht auszudenken, wenn die alle rein gegangen wären…

15:37 Uhr: Sarah Begunk tritt zum Freistoß an. Nach ihrer gezeigten Leistung bin ich der Meinung, dass lieber Pajti ran sollte, um das Ding mit Wucht aufs Tor zu donnern, auch weil Pajti eine starke Partie ablieferte. Der Ball segelt rechts an der Mauer vorbei aufs kurze Eck, Brokamp lenkt den Ball an den Innenpfosten, und dann springt er doch über die Linie zum 5:1. Ein schönes Tor. Und wieder heißt es um mich herum: “Das hätte ich nicht gedacht.” Nein, nach den ersten knapp 60 Minuten ich auch nicht. Vor dem Spiel schon. Da, das sage ich, hätte ich nicht gedacht, dass wir ein Gegentor kriegen.

15:42 Uhr: Das Spiel ist aus. Wir stürmen den Rasen, um die Mädels zu beglückwünschen zu dieser Moralleistung. Die freuen sich, sind aber auch teils ganz schön müde. Cathy Knobloch kann ihr Tor beinahe, so scheint es, selbst nicht fassen und erzählt nochmal, wie das war. Dass sie hoffte, dass die Finger der Torhüterin unten bleiben. Und wie die dann doch hoch gingen und sie dachte: “Bitte, bitte, geh’ drüber weg…” Und an “Micki” Wolf geht die Frage, wie schnell sie auf 100 Meter läuft – 13,6 Sekunden -, und wo sie das herholt. Denn es gab eine Szene nach dem 4:1, als sie nach einem Sprint von vierzig, fünfzig Metern eine Werderanerin einholte, die gar nicht damit rechnete, dass da noch jemand von hinten kommen könnte, und ihr den Ball abnahm. Und das war kein Sprint, wie er für Fußballer üblich ist, sondern tatsächlich einer der Sorte “Alles, was drin ist”. Peter Schulz ist stolz, aber vor allem erleichtert über die zweite Halbzeit. Als ich ihm das Ergebnis von Holstein Kiel überbringe, ist er überrascht und beeindruckt. Und geht dann erstmal telefonieren: Mit Claudia von Lanken, um ihr zu erzählen, dass nicht nur ihr Team eine Bremer Mannschaft 5:1 schlagen kann. Aber es gibt auch Misstöne: Eine Spielerin hatte offenbar geäußert, nicht im Mannschaftsbus nach Hause fahren zu wollen. Für den Fall sind Konsequenzen angekündigt. In der Zwischenzeit machen sich privat angereiste Hamburger wie die B-Juniorinnen Denise Meinberg, die nächste Saison in der Dritten spielen wird, auf den Weg nach Hause. Während des Wartens auf die Mädels werden organisatorische Dinge besprochen, wie der Einsatz von Cindy Rak und Jana Anger in der Vierten gegen Blankenese am Mittwochabend.

16:35 Uhr: Es geht zurück nach Hamburg, mit drei Punkten im Gepäck. Bei der Abfahrt nimmt sich Peter Schulz das Bordmikro und erklärt erstmal, dass er stolz auf die zweite Halbzeit und am nächsten Tag trainingsfrei ist. Dann verkündet er, dass es in Sittensen einen Zwischenstop geben wird – beim “großen, gelben M”. Der Amateurvorstand lädt die Mannschaft ein – und die Abteilungsleitung die restlichen Mitreisenden! Eine nette Geste! Bis es soweit ist, beginne ich mit dem Schreiben des Spielberichtes. Die Stimmung auf der Rückfahrt ist gut.

17:25 Uhr: Und sie wird noch besser. Zunächst aber stellt das Team fest, dass es in Sittensen kein McDonald’s gibt. Zu Burger King und Subway wollen sie einhellig nicht. Letzteres, so mutmaßt Sabine Gercken scherzhaft, ist wohl “zu gesund”… Also dreht der Bus, doch vor der Rückfahrt zur Autobahn wird doch noch einmal gehalten: An einer Tankstelle werden vereinzelte Getränke gekauft. Auch Schulz kommt mit zwei Bierdosen an und meint: “Ich musste zwei kaufen, das sind Zwillinge…” Dieses Mal habe ich keinen Zweifel an seiner Lockerheit. Als die Fahrt schon fast weitergehen soll, kommt Katharina Stuth auf Krücken angehumpelt, und ein schrilles “Nein!” auf die Vollständigkeitsfrage verhindert, dass sie sich einen alternativen Heimweg suchen muss.

 

Entspannte Rückreise mit lauter fröhlichen Gesichtern

18:10 Uhr: Ankunft bei McDonald’s in Heimfeld. Den Angestellten gehen die Augen über. Es werden in dem ohnehin schon vollen Restaurant zwei Schlangen gebildet, eine für die Rechnung des Amateurvorstandes, eine für die Abteilungsleitung. Nach Bestellung räumen wir erstmal den Platz, da es sowieso schon eng genug ist. Zehn Minuten später werden die Bestellungen verteilt, nur meine Cola ist verschollen. Aber Thorsten Wolff sorgt netterweise für Ersatz. Während ich noch einmal anstehe, bekomme ich mit, wie eine der Bediensteten zur anderen sagt, das sei ja “Horror”. Jaja, zahlende Kundschaft kann schon ein Ärgernis sein… Draußen wird weiter über das Spiel diskutiert.

 

Die "Belohnung" bei Mäcces

19:00 Uhr: Es geht wieder los. Nur Paula Ziselsberger und Cindy Rak reisen getrennt weiter. Borgwardts hätten sicher gern jetzt schon den Heimweg nach Uelzen angetreten, wenn ihr Auto nicht an der Hagenbeckstraße stünde. Vor dem Elbtunnel, so heißt es, sei Stau. Also wird eine alternative Route über Moorburg und die Elbbrücken erwogen. Als wir gerade an der Autobahnauffahrt vorbei sind, kommt ein Anruf: Kein Stau! Also geht es Waltershof zurück auf die Autobahn. Irgendwie wollen alle nur noch nach Hause…

19:25 Uhr: Nach der Ankunft an der Hagenbeckstraße zerstreut sich die Menge schnell. Zumindest bis Sonntag, denn dann werden sie wohl alle wieder in Norderstedt sein, um beim zweiten Aufstiegsrundenspiel gegen den FFC Oldesloe II. mitzufiebern, zu bangen und dann hoffentlich den Aufstieg in die dritthöchste Spielklasse zu feiern. Auch ich begebe mich auf den Heimweg. Zwanzig Minuten später beginnt für mich am heimischen Notebook die Nachbereitung dieses Tages.

02:30 Uhr: Das Bett ruft. Nach mehreren Unterbrechungen ist der Spielbericht fertig geschrieben, bebildert und veröffentlicht. Ein intensiver Tag geht zuende, der vor achtzehneinhalb Stunden mit drei klingelnden Weckern begonnen hat. Und in sechs Stunden geht es wieder zur Arbeit…

 30.05.2010

Aufstiegsspiel zur Regionalliga

 

HSV- FFC Oldesloe 0:2

 

Dritte verspielt direkte Regionalliga-Qualifikation

Die dritte Mannschaft muss nachsitzen! Im Heimspiel gegen den FFC Oldesloe II. unterlag das Team von Peter Schulz mit 0:2 und muss nun auf einen Oldesloer Ausrutscher gegen Werder Bremen II. hoffen – oder auf das Entscheidungsspiel gegen den Niedersachsen-Zweiten. Denn Holstein Kiel schaffte den Zweitliga-Klassenerhalt.

 

Die Nachricht wurde bereits vor dem Anpfiff verkündet. Durch das 1:0 von Holstein Kiel gegen Wacker München (Hinspiel 0:0) gibt es einen dritten Aufsteiger in die Regionalliga Nord. Der HSV hatte gegen Oldesloe allerdings die Möglichkeit, alle Rechnerei zu vermeiden und selbst den Aufstieg perfekt zu machen. Grundlage dafür war ein Sieg gegen die Gäste aus Stormarn. Der Rahmen des Spiels war drittligareif. Auf Platz neun – dort, wo die Saison beim 4:1 gegen den SCVM ihren Anfang nahm, gab es sogar eine Musikanlage, einen Sprecher – und 3 bzw. 1,50 € Eintritt, zum einzigen Mal in dieser Saison bei einem Heimspiel des Teams.

 

Cathérine Knobloch gegen Vanessa Vonau

HSV-Trainer Peter Schulz vertraute wieder auf das eingespielte 4-4-2, veränderte die Mannschaft im Vergleich zur zweiten Halbzeit in Bremen aber auf einigen Positionen. So blieben Lara Wolff und Nadine Moelter wegen des B-Mädchen-Spiels am Vortag ebenso draußen wie Melanie Nilsson und Rabea Garbers. Überraschend war auch Maike Timmermann draußen, die dem Vernehmen nach wegen eines Zwischenfalls bei der Anreise nach Norderstedt nicht von Beginn an auflaufen konnte. Dafür stürmte Kathrin Miotke neben Jasmin Wolf. Der FFC Oldesloe II. hatte, wie der HSV auch, mit Stefanie Storm, Filiz Koc und Jennifer Herrmann Verstärkung aus dem Zweitligakader dabei. Dazu saßen die beiden Talente Ronja Pajonk und Madeline Gieseler auf der Bank.

 

Die Gastgeber begannen vor heimischer Kulisse, darunter einige Vertreter aus der Verbandsliga, die sich nichts mehr wünschten als den Aufstieg des HSV III., stärker. In der elften Minute zog Paula Ziselsberger in der Zentrale durch, passte auf Wolf, und die schloss aus der Drehung volley ab, der Ball aber verfehlte das Tor. Drei Minuten später zog Nadine Odzakovic aus 21 Metern flach ab, stellte FFC-Torhüterin Dominique Schildt jedoch nicht vor Probleme. Dann kam der FFC erstmals gefährlich vor das HSV-Tor. Und wie! Ex-HSVerin Vanessa Vonau spielte rechts raus auf Kira Rüder, die flankte. In der Mitte versuchte es Lea Lübcke mit einem Flugkopfball, den Yasmine Sennewald nur mit Mühe zur Ecke abwehren konnte. Den nachfolgenden Eckball brachte Rüder herein, Mareike Eitner kam zum Kopfball – Latte! Der HSV konnte klären (15.). Dieses Mal war das Gebälk ausnahmsweise auf HSV-Seite…

 

Aber diese Doppelchance brachte die Rothosen völlig aus dem Konzept. Oldesloe machte Druck und der HSV Fehler. Annika Rode leistete sich in der 18. Minute einen katastrophalen Rückpass. Sennewald versuchte zu retten, was nicht mehr zu retten war: Lübcke spritzte dazwischen, umkurvte Sennewald mit einem Ballkontakt und schob zum 0:1 ins leere Tor. Das Gegentor wirkte, der HSV gab die Spielkontrolle in der Folge völlig aus der Hand. Oldesloe dominierte das Spiel in dieser Phase. Klare Torchancen erspielten sich die Gäste aber auch nicht. Stefanie Storm schoss aus 23 Metern fünf Meter links vorbei (30.), und eine Minute darauf zog Eitner aus 32 Metern per Freistoß knapp drüber. Die Begegnung blieb einseitig. Der FFC kämpfte, zwang die Hanseatinnen mit hohem Einsatz in die Duelle. Der HSV hingegen war weiter unkonzentriert, fahrig und ohne Kreativität. Sie mühten sich zwar, wieder ins Spiel zu finden, verrannten sich aber immer wieder und machten sich das Leben mit ungenauen Pässen selbst schwer. Die einzige gute Gelegenheit hatten sie in der 44. Minute, als Tanja Thormählen nach Eckball von Odzakovic zum Kopfball kam. Schildt klatschte ab, Thormählen stocherte nach, aber Schildt hielt.

 

Es ging mit einem nicht unverdienten 0:1 in die Pause. Der HSV ließ sich von der Oldesloer Doppelchance einschüchtern und kassierte durch einen dicken Bock das 0:1. Nach vorn ließen sie eine spielerische Linie vermissen, um zurückzuschlagen. Oldesloe war in der Folge stärker und vor allem immer wieder mit Bällen von außen in die Spitze gefährlich.

Trotzdem nahm Peter Schulz zur Pause keine Veränderungen vor. Nach dem Seitenwechsel hielt Schildt einen Freistoß von Begunk sicher (49.). Auf der anderen Seite schlug Eitner einen Freistoß vom linken Flügel aus gut und gerne 30 Metern hoch aufs Tor, der Ball flog über Sennewald hinweg und landete im Netz – 0:2 (51.)! Sennewald sah dabei nicht gut aus. Aber auch das Foul zuvor, das zum Freistoß führte, war überflüssig. Schulz reagierte nun sofort, brachte endlich Maike Timmermann – aber für Jasmin Wolf. Hamburgs gefährlichstes Sturmduo blieb auseinander gerissen. Dazu kam Melanie Nilsson für Annika Rode. Nadine Odzakovic ging in die Verteidigung, der HSV stellte um auf drei Spitzen. Auch Oldesloe wechselte, Ronja Pajonk ersetzte Filiz Koc und sollte bei Kontern für Gefahr sorgen. In der 63. Minute ließ Odzakovic einen Verzweiflungsschuss aus 25 Metern los, der das Tor immerhin nur knapp verfehlte. Aber spielerisch sah das arm aus. Oldesloe stand nun tief, verteidigte kompakt und verlegte sich aufs Kontern. Die Rothosen kämpften zwar und rannten an, aber zu vieles passte nicht zusammen. Offenbar reichte die Qualität des Teams nicht, um mit klaren Bällen die Gäste in Bedrängnis zu bringen. Oldesloe wechselte wieder, brachte Johanna Jacobi für Vanessa Vonau.

 

Auch Peter Schulz zog seinen letzten Joker. Cindy Rak ersetzte links Tanja Thormählen, die schon viel abbekommen hatte. Die Misserfolge schlugen auf die Moral. Pajtesa Kameraj, die nicht an ihre starke Leistung in Bremen anknüpfen konnte, prüfte Schildt mit einem schwachen Linksschuss aus 17 Metern (70.). Frust stellte sich ein. Für ein Foul an Rüder sah Odzakovic Gelb. Oldesloe war kaum noch gefährlich, schlug die Bälle aus der eigenen Hälfte. Ein Schuss von Rüder war für Sennewald kein Problem (74.). Dann aber hatte Rak die große Chance zum Anschlusstreffer. Als Oldesloe den Ball nicht aus der Gefahrenzone bekam, kam sie im Strafraum in Ballbesitz und schob aus spitzem Winkel aufs lange Eck, aber eine Abwehrspielerin war noch dran und lenkte zur Ecke ab (77.). Es sollte eine von zwei Szenen bleiben, die letztlich alle Zweifel an einem Gästesieg vertrieb. Die andere war eine Minute später, als Knobloch lang diagonal in den Strafraum spielte, Miotke zog aus acht Metern halbrechts ab, und Schildt parierte zur Ecke (78.).

 

Der HSV fand kein Mittel, um Oldesloe wirksam zu knacken, und selbst die besten Chancen blieben ungenutzt. Timmermann passte von rechts in die Mitte. Miotke verpasste, dahinter kam Nilsson an das Leder, drehte sich bedrängt um Tatjana Hartmann und spitzelte aufs Tor, aber wieder hielt Schildt sicher (82.). Es war die letzte Torszene. Bei Oldesloe kam noch Miriam Dünow für Eitner, und Rak handelte sich wegen Meckerns noch eine Gelbe Karte ein. Es blieb beim 0:2. Der Sieg der Gäste war nicht unverdient. Zu einfallslos präsentierte sich der Hamburger Meister, der sich durch individuelle Fehler und Unkonzentriertheiten im Zusammenspiel selbst schlug. Auch die Umstellung auf drei Spitzen brachte keinerlei Durchschlagwirkung. Oldesloe nutzte die Fehler aus und spielte den Vorsprung clever runter.

 

So war in der Enttäuschung wohl den meisten HSV-Spielerinnen die Ehrung für die Hamburger Meisterschaft, die im Anschluss folgte, herzlich egal. Geradezu symbolisch warf Odzakovic, kaum dass sie die Medaille von Verbandssportlehrerin und Ex-HSVerin Tanja Wunder umgehängt bekommen hatte, wieder weg – wenn sie den Aufstieg verpassten, war der Titel für eine so ehrgeizige Spielerin nichts wert. Trainer Peter Schulz bemühte sich um Optimismus, spekulierte auf einen Bremer Sieg in Oldesloe, der allerdings im Vergleich der Leistungen in den beiden Spielen illusorisch ist, oder auf einen Sieg im Entscheidungsspiel in zwei Wochen gegen den Zweiten aus Niedersachsen. Hier wurde ursprünglich Eintracht Immenbeck erwartet, aber auch das stellte sich als Fehleinschätzung heraus: Die Buxtehuderinnen mit den drei Ex-HSVerinnen Lüth, Bastin und Marrocu, holten den Titel und damit den Aufstieg durch einen 3:0-Sieg gegen ATSV Scharmbeckstotel. Einziger Lichtblick: Gespielt wird in Osterholz-Scharmbeck – hinter Bremen. Und in der Region hat man ja zuletzt gute Erfahrungen gemacht…


Statistik:

 

Hamburger SV III.: Yasmine Sennewald – Cathérine Knobloch, Svenja Winter, Annika Rode (52. Melanie Nilsson), Pajtesa Kameraj – Tanja Thormählen (68. Cindy Rak), Sarah Begunk, Nadine Odzakovic, Paula Ziselsberger – Jasmin Wolf (52. Maike Timmermann), Kathrin Miotke

FFC Oldesloe II.: Dominique Schildt – Karina Schneider – Tatjana Hartmann, Maresa Rockschies – Jennifer Herrmann, Stefanie Storm, Mareike Eitner (84. Miriam Dünow), Vanessa Vonau (64. Johanna Jacobi) - Kira Rüder – Lea Lübcke, Filiz Koc (57. Ronja Pajonk)

Schiedsrichterin: Nicole Lange (TV Meckelfeld) mit Jennifer Aden (Eintracht Elbmarsch) und Kim-Jana Trenkner (TSV Winsen)

Zuschauer: 200

Tore: 0:1 Lübcke (18.), 0:2 Eitner (51.) 

 

 

Glückwunsch nach Oldesloe!!

Foto Fuxi HSV Torjäger
Artikel Lübecker Nachrichten
FFC II legt Grundstein für den Regionalliga-Aufstieg

Bad Oldesloe - Nach dem 2:0-Sieg beim Hamburger SV III reicht den Oldesloer Fußballerinnen am Sonntag gegen Werder Bremen II schon ein Remis zum Sprung in die dritthöchste deutsche Spielkasse.
Die zweite Mannschaft des FFC Oldesloe steht kurz vor dem Sprung in die dritthöchste deutschen Spielklasse im Frauen-Fußball: In der Aufstiegsrunde zur Regionalliga Nord setzte sich das Team von Trainer Jörg Löwenstrom mit 2:0 (1:0) beim Favoriten Hamburger SV III durch und benötigt nun im Heimspiel am kommenden Sonntag (14 Uhr, Kurparkstadion) gegen den SV Werder Bremen II nur ein Unentschieden, um den Aufstieg perfekt zu machen. Denn der HSV III hatte das erste Spiel der Dreier-Runde in Bremen mit 5:1 für sich entschieden.


„Wir hatten eine Video-Aufzeichnung vom Spiel der Hamburgerinnen in Bremen“, verriet Co-Trainer Steffen Redelstorff einen Schlüssel zum überraschenden Erfolg. Denn der FFC war gut vorbereitet auf die Hamburgerinnen, die auf der Sportanlage in Ochsenzoll von Beginn an mächtig Druck machten und eine frühe Entscheidung herbeiführen wollten.

Doch die FFC-Abwehr überstand die stürmische Anfangsphase unbeschadet. Anschließend wurde das eigene Spiel zielstrebiger, über die Außenpositionen die HSV- Abwehr ein ums andere Mal ausgehebelt. Nach gut einer Viertelstunde belohnte dann Lea Lübke ihr Team für das nun mutigere Spiel mit dem Führungstreffer, der beim HSV Wirkung zeigte. Nur drei Minuten später hatte Lübcke die Chance zum zweiten FFC-Treffer, doch ihren Flugkopfball wehrte HSV- Torhüterin Yasmine Sennewald noch zur Ecke ab. Längst war der FFC dem zweiten Tor näher als der HSV dem Ausgleich, so hatte Mareike Eitner in der 31. Minute mit einem Lattentreffer Pech.

Zu Beginn der zweiten Spielhälfte kamen die Hamburgerinnen personell verändert aus der Kabine. (Annika Rohbe und Jasmin Wolf vielen der Umstellung zum Opfer) „Die Auswechselungen haben der Mannschaft aber wohl geschadet“, meinte Redelstorff. Denn das HSV-Spiel verlor an Zielstrebigkeit und die FFC-Abwehr stand sehr sicher, nicht zuletzt, weil Steffi Storm und Kira Rüder die beiden gefährlichsten HSV-Spielerinnen Sarah Begunk und Nadine Odzakovic gut im Griff hatten.

Als dann Mareike Eitner in der 52. Minute einen Freistoß direkt in den Winkel schoss, war die Vorentscheidung gefallen. Erst in den Schlussminuten intensivierten die HSV- Frauen ihr Angriffsbemühungen nochmals, doch bis auf zwei Szenen in Tornähe brachten sie nichts mehr zustande.

Für den FFC II steht am kommenden Sonntag nun der letzte Schritt auf dem Weg in die Regionalliga an. „Gegen Bremen wird es aber sicher kein leichtes Spiel“, wissen Redelstorff und Jörg Löwenstrom ebenso wie die meisten Spielerinnen. Denn einige hatten sich die Partie der Werder-Frauen gegen den HSV angesehen. Ihr Eindruck: „So schlecht wie es das Ergebnis aussagt, ist Bremen nicht gewesen!“

 

 

Regionalliga-Aufstieg:

FFC-Reserve hat es selbst in der Hand

2.Juli 2010 

Angesichts des deutlichen 5:1-Sieges des Hamburger SV III im ersten Aufstiegsrundenspiel zur Frauenfußball-Regionalliga bei Werder Bremen II war Jörg Löwenstrom, Trainer des SH-Ligameisters FFC Oldesloe II, vor dem Spiel gegen den HSV gewarnt. "Aber wir haben heute unser wohl bestes Saisonspiel gezeigt und es jetzt selbst in der Hand", freute er sich nach dem 2:0-Auswärtssieg. Perfekt gemacht werden soll der Oldesloer Aufstieg am kommenden Sonntag, wenn der FFC um 15 Uhr Werder II im Kurparkstadion empfängt.

Die kritische Phase musste der FFC in den ersten zehn Minuten überstehen, als die Hamburgerinnen starken Druck auf das Gästetor ausübten. Doch als Oldesloe anfing, sich zu wehren, wurde der HSV ruhiger. Ein entscheidender Faktor für den Erfolg der Stormarnerinnen sollte in der keinesfalls sattelfesten gegnerischen Abwehr liegen. So kam auch das 0:1 zustande, als die Gastgeberinnen hinten herum spielen wollten. Filiz Koc sprintete dazwischen und eroberte sich den Ball. Ein kluger Pass brachte Lea Lübke freie Bahn. Belgiens U19-Nationaltorhüterin im HSV-Kasten, Yasmine Sennewald, wurde von Lübke ausgespielt und hatte keine Abwehrmöglichkeit. Gleich im nächsten Angriff stand Lübke, die von Löwenstrom aufgrund ihrer enormen Laufbereitschaft ein Sonderlob erhielt, erneut im Mittelpunkt: Nach Vanessa Vonaus Flanke zwang sie Sennewald zu einer Glanztat. Die anschließende Ecke endete mit einem Lattenkopfball durch Mareike Eitner. Dass der Hamburger SV erst in der 44. Minute zur ersten Torchance kam, lag nicht zuletzt daran, dass sowohl Steffi Storm als auch Kira Rüder die Hamburger Zentrale mit Sarah Begunk und Nadine Odzakovic ausschaltete.

Und auch der erwartete HSV-Sturmlauf in der zweiten Halbzeit blieb aus. Dieses hatte seinen Grund nicht zuletzt im frühen Tor durch Eitner. Diese verwandelte in der 52. Minute einen Freistoß direkt zum Endstand im rechten Winkel.

 

 

FFC Oldesloe 2 - Werder Bremen 2    1:1

 

Johanna Jakobi zerstört Hamburger Hoffnungen

 

Der FFC Oldesloe II. ist Sieger der Aufstiegsrunde Hamburg/Bremen/Schleswig-Holstein. Nach dem Sieg gegen den HSV III. reichte heute ein 1:1 gegen Werder Bremen II. zum direkten Aufstieg in die Regionalliga Nord. Johanna Jakobi war die Oldesloer Heldin des Tages.

Nach 45 Minuten sah es so aus, als würden die ungefähr 50 angereisten HSV-Fans, darunter HSV-Coach Peter Schulz, die Abteilungsleiter Thorsten Wolff und Berthold Günther und einige Spielerinnen, doch jubeln können. Denn in der 43. Minute köpfte Stephanie Schröder einen Eckball von Asiye Demirtas zur Bremer Pausenführung in die Maschen. Nach diesem Stand wäre der HSV III. direkter Aufsteiger gewesen. Und auch nach starkem Start in die zweite Hälfte sah es fast danach aus, als könnte Werder II. dem Spiel noch eine interessantere Wendung geben: Bei einem zweiten Treffer hätte ihnen noch ein Tor gefehlt, um selbst Platz zwei zu erreichen. Aber es fehlten die klaren Möglichkeiten, und nach einem Konter traf Johanna Jakobi zum Ausgleich in der 57. Minute – Déjà-vu zum ersten Spiel gegen den HSV. Allerdings drehte Oldesloe, anders als der HSV vor zwei Wochen, nicht auf, sondern brachte das Remis gegen kräftemäßig abbauende und wacker kämpfende Bremerinnen über die Runden.

 

 

 

06.06.2010, 18:10 Uhr  

Werder - Frauen 2 

erkämpfen Remis, verpassen aber Aufstieg

Werder Bremens zweites Frauen-Team hat den Aufstieg in die Regionalliga knapp verpasst. Im zweiten und letzten Spiel der Relegationsrunde erkämpften sich die Werderanerinnen zwar ein 1:1 (1:0)- Unentschieden beim FFC Oldesloe II, die Grün-Weißen hätten allerdings deutlich gewinnen müssen, um die Chance auf den Aufstieg zu wahren. Der Vertreter aus Schleswig-Holstein sicherte sich durch die Punkteteilung hingegen den direkten Aufstieg, der Hamburger SV III qualifizierte sich mit dem zweiten Platz für eine weitere Relegationsrunde und hat ebenfalls noch Chancen auf die dritthöchste Spielklasse.

"Insgesamt können wir mit der Saison aber dennoch zufrieden sein", stellte Trainer Thomas Gefken trotz des verpassten Aufstiegs nach der Partie klar. "Wenn man sich den Verlauf der Saison anschaut und bedenkt, dass wir immer wieder auf wichtige Spielerinnen verzichten mussten, dann haben wir uns gut geschlagen." Gut verkauft haben sich die Werder-Frauen auch beim abschließenden Relegationsspiel beim FFC Oldesloe II, die das erste Spiel gegen den HSV III mit 2:0 gewannen. Die Konstellation vor der Partie war also klar. Die Werderanerinnen brauchten einen Sieg mit mindestens drei Toren Differenz, um die Oldesloerinnen hinter sich zu lassen und über den zweiten Platz eine weitere Relegationsrunde zu erreichen. "Wir wollten aber trotzdem nicht blind nach vorne rennen, sondern geduldig auf unsere Chancen warten", so Gefken. "Und diese Vorgaben hat die Mannschaft gut umgesetzt. Wir haben ordentlich gespielt, uns teuer verkauft und gegen den direkten Aufsteiger immerhin 1:1 gespielt", lobt der Trainer.
Die Partie zwischen dem Bremer und dem Schleswig-Holsteiner Verbandsliga-Meister begann ohne große Höhepunkte. Die Werder-Frauen versuchten das Spiel zu bestimmen, taten sich gegen gut organisierte Gastgeberinnen allerdings schwer. Eine erste Gelegenheit durch einen Freistoß von Antje König führte noch nicht zum Erfolg. Dennoch gelang den Grün-Weißen noch vor dem Seitenwechsel die Führung. Nach einem Eckball war Stephanie Schröder mit dem Kopf zur Stelle und traf zur vielumjubelten 1:0-Führung (43.). Die Mannschaft von Trainer Thomas Gefken witterte nun die Chance und war weiterhin das agilere Team. Vor dem Seitenwechsel konnte die Überlegenheit aber nicht in weitere Treffer umgemünzt werden.

Nach der Pause erspielten sich die Werder-Frauen dann aber weitere gute Tormöglichkeiten, die aber ungenutzt blieben. Eine halbe Stunde vor dem Ende waren dann die Oldesloerinnen, die mindestens ein Remis brauchten, um den direkten Aufstieg perfekt zu machen, an der Reihe. Johanna Jacobi tankte sich durch die Hintermannschaft der Grün-Weißen und erzielt den 1:1-Ausgleich (57.). "Da haben wir es nicht geschafft sie entscheidend zu stören und mit ein bisschen Glück landet der Ball dann auch noch im Tor", schildert Gefken die Situation. Dennoch gaben die Werder-Frauen nicht auf, spielten weiter nach vorne und hatten durch Ann-Christin Bopp (70.) die große Chance erneut in Führung zu gehen. "Trotz des Gegentreffers haben wir uns nicht fallen lassen, sondern weiterhin alles gegeben, aber wir waren individuell nicht mehr in der Lage drei Treffer zu erzielen", so Thomas Gefken, der kurz nach dem Abpfiff schon wieder in die Zukunft blickte: "In der nächsten Saison werden wir unsere Ziele mit neuen Kräften angehen und dann schauen wir mal, was dann dabei raus kommt."

von Dominik Kupilas

FFC Oldesloe II: Schildt - Hartmann, Rokschies (46. Jacobi), Storm, Schneider, Eitner, Ruder, Herrmann, Lübke (46. Dünow), Vorsau, Koc

Werder Bremen II: Sarah Schröder - Päs, Chairsell, Stephanie Schröder, König - Bopp, Haar, Demirtas (66. Beling), Krämer (46.Bersebach) - Menke, Adam (80. Miz)

Tore: 1:0 (43.) Stephanie Schröder, 1:1 (57.) Joanna Jacobi

Schiedsrichterin:Mirka Derlin (Bad Schwartau)

Kurparkstadion: 150 Zuschauer

Hamburger Abendblatt

Drittes HSV-Frauenteam

steigt in die Fußball-Regionalliga auf

17. Juni 2010

Die Norderstedterinnen besiegen Scharmbeckstotel mit 5:0

Norderstedt. Wie erholen sich Fußballer am besten von einem ernüchternden Spiel, das zudem das erhoffte Saisonziel, den Aufstieg in die Regionalliga Nord, in Gefahr bringt? Für die Ki ckerinnen des dritten Frauenteams des Hamburger SV eine einfach zu beantwortende Frage, nämlich mit einer Glanzleistung. Die Norderstedterinnen haben nach der frustrierenden 0:2-Heimpleite im Relegationsrundenmatch gegen den FFC Oldesloe 2000 II nun im Entscheidungsspiel in Ahlerstedt den Niedersachsen-Zweiten ATSV Scharmbeckstotel mit 5:0 (3:0) besiegt und folgen so den Oldesloerinnen in die dritthöchste deutsche Spielklasse.

Doch vor diesem Glanzpunkt der Saison stand für die Mannschaft von HSV-Coach Peter Schulz ein hartes Stück Arbeit. "Nach dem Match gegen Oldesloe war die Luft raus und die Stimmung im Keller", sagte Schulz, "alle hatten mit einem Erfolg gerechnet. Dass nach dem langen Winter nun noch einmal zwei Wochen Vorbereitung und Training folgen sollten, war für alle ein Schlag."

Aber nach einer Teamsitzung als Auftakt, um die "Köpfe frei zu reden", stürzten sich die Norderstedterinnen mit Eifer auf diese Aufgabe. Schulz: "Ich konnte förmlich sehen, wie jede Spielerin von Trainingseinheit zu Trainingseinheit wieder an Schwung gewann."

Auch galt es, ein neues System einzustudieren. Coach Schulz kannte den Gegner aus Turnieren. "Scharmbeckstotel profitiert von vier, fünf starken Spielerinnen", sagte Schulz, "daher habe ich mein Team mit einer Doppel-Sechs auflaufen lassen."

Des Trainers Rechnung ging auf, und mit einer geschlossenen Teamleistung und einer dreifachen Torschützin Maike Timmermann machte der HSV den Aufstieg perfekt.

Tore: 1:0, 2:0 Timmermann (5., 20.), 3:0 Odzakovic (35.), 4:0 Timmermann (47.), 5:0 Kameraj (81.).

 

Weser Kurier

 

Zweite Chance für ATSV-Damen gegen HSV III

Von Carsten Spöring
Am Sonntag geht es für Wilfried Schnaars und seine ATSV-Fußballerinnen gegen den Hamburger SV III.Scharmbeckstotel. Die zweite Mannschaft der Fußball-erinnen von Werder Bremen wird nicht in die Regionalliga aufsteigen, das stand unmittelbar nach dem mageren 1:1 beim Gewinner dieser Aufstiegsrunde für Hamburg/-Bremen/Schleswig-Holstein, FFC Oldesloe II, fest. Eine Chance erhält aber noch der Zweite der Runde, der Ham-burger SVIII. Er muss am kommenden Sonntag, 13. Juni, um 14 Uhr gegen den Zweiten aus Niedersachsen antreten - und das sind die Damen vom ATSV Scharmbeckstotel um Trainer Wilfried Schnaars.

 

Mit großem Interesse haben die ATSV-Spielerinnen und die Verantwortlichen der Fußballsparte diese Aufstiegsrunde verfolgt - wie auch die Macher beim HSV III. Gleich 50 Hamburger waren nach Bad Oldesloe gereist (darunter Trainer Peter Schulz sowie die Abteilungsleiter Thorsten Wolff und Berthold Günther), um einen möglichen Sieg der Werder-Damen mitzuerleben, der wiederum den HSV-Spielerinnen den direkten Aufstieg beschert hätte. Das 1:1 brachte ihnen aber eben nur die Erkenntnis, dass sie nun doch eine Woche später noch mal gegen den ATSV Scharmbeckstotel ran müssen. Der Austragungsort stand gestern übrigens noch nicht fest: Der Norddeutsche Fußballverband sucht eigent-lich einen neutralen Platz, doch wird das Heimrecht eventuell auch ausgelost. Gespielt wird aber definitiv am kommenden Sonntag. Dann entscheidet sich, wer den zwölften Platz in der Regionalliga Nord einnimmt. Bislang stehen folgende Teilnehmer fest: Mellendorfer TV, SV Ahlerstedt/Ottendorf, FC Bergedorf 85, TSV Havelse, VfL Oythe, TV Jahn Delmenhorst, TSG Burg Gretesch, Holstein Kiel II., SG Jesteburg/Bendestorf, TSV Eintracht Immenbeck und FFC Oldesloe II.

Die Scharmbeckstotelerinnen wollen ihre zweite (und letzte) Chance unbedingt nutzen, nachdem sie ja (wie berichtet) im Niedersachsen-Finale am TSV Eintracht Immenbeck mit 0:3 gescheitert waren - obwohl sie diesen Gegner im Pokal bereits mit 5:0 bezwungen hatten.

 

 

 

 

Vordere Reihe v.l.n.r. Sabrina Dunst, Natalie Szablewski, Nadine Palmen, Anika Glosa, Jasmin Kandziora, Gesa Trumpfheller, Stefanie Raudisch, Laura Prigge.
Es fehlen: Nicole Krause, Kirsten Peuser, Janina Gawehn, Jennifer Kleen, Lisa Ramdor, Marie-Luise Hannemann, Nicole Kokartis, Stephan Westermann (Co-Trainer), Philipp Natter (Physiotherapeut), Carsten Dick (Sportwissenschaftler).

  

 

 

 Weser Kurier

Sonntag, den 13. Juni 2010 

Selbst die letzte Chance ist nun dahin 

 

Author: Osterholzer Kreisblatt von Carsten Spöring

Ihre zwei Chancen münzte sie dieses Mal nicht in Tore um: Scharmbeckstotels Janina Gawehn.

 

Ihre zwei Chancen münzte sie dieses Mal nicht in Tore um: Scharmbeckstotels Janina Gawehn

 

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Sonntag, den 13. Juni 2010 um 16:11 Uhr | Author: Osterholzer Kreisblatt von Carsten Spöring | 

Das will jetzt erst einmal verkraftet sein.Nichtnur, dass die Fußballerinnen des ATSV Scharmbeckstotel auch die letzte Chance zum Aufstieg in die Regionalliga verpassten, sondern es war das Wie: Viele individuelle Fehler führten gestern im Stadion Am Auetal im Ahlerstedter Büntweg zu einem ernüchternden 0:5 (0:3) gegen den Hamburger SV III. Teammanager Gero Hawranke brachte es angesichts der erneut und klar vergebenen Aufstiegsmöglichkeit auf den Punkt: "Dann muss man sagen, dann fehlt die Reife für die Regionalliga." Klar, das war schon gut, was die HSV-Frauen da abgeliefert haben. Gleich fünf Zweitliga-Spielerinnen standen in deren Reihen, mit Yasmine Sennewald zudem eine belgische U19-Nationalspielerin im Tor - doch was überwog, war eben doch der enttäuschende Auftritt der Scharmbeckstotelerinnen nach den zumeist grandiosen Auftritten in der Niedersachsenliga. Dort wird der ATSV nun auch in der nächsten Saison spielen. An dieser 0:5-Niederlage - da war sich der ATSV-Teammanager sicher - wird auch das Trainergespann noch ganz schön zu knabbern haben.

 

  AUFSTIEG !

Die 3. Frauenmannschaft des HSV hat ihre letzte Chance ergriffen: Mit 5:0 schlug sie den Niedersachsen-Zweiten ATSV Scharmbeckstotel im Entscheidungsspiel in Ahlerstedt und ist damit die erste und einzige dritte Mannschaft in einer deutschen Regionalliga! Wir sagen:

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH!

In einem ersten Statement sprach Trainer Peter Schulz von einer Demonstration seines Teams. Bereits zur Halbzeit stand es 3:0, und die Mannschaft rehabilitierte sich für das 0:2 gegen den FFC Oldesloe II., mit dem es nun in der kommenden Saison ein Wiedersehen geben wird. Für drei der fünf Tore  allein sorgte Maike Timmermann. Natürlich verhinderten zwei Aluminiumtreffer – Jasmin Wolf ans Lattenkreuz und Paula Ziselsberger an den Pfosten – ein noch deutlicheres Ergebnis. Nach der Rückkehr nach Hamburg feierte die Mannschaft ihren Erfolg auf dem Fanfest im Rahmen des deutschen WM-Auftaktspiels gegen Australien, während ihr Trainer völlig geschafft eher das “Private Viewing” daheim anstrebte. Und wir basteln derweil mit Freude ein neues Symbolbild für die Regionalliga…

Bereits nach fünf Minuten hatte Timmermann, die als einzige Sturmspitze in einem 4-2-3-1-System aufgeboten wurde, eine Vorlage von Jasmin Wolf zum 1:0 versenkt. Nach zwanzig Minuten verwandelte sie eine Flanke der anderen Flügelspielerin, Paula Ziselsberger, zum 2:0. Das 3:0 drückte Nadine Odzakovic aus sechs Metern über die Linie. Pech bei ihrem Treffer ans Lattenkreuz hatte Jasmin Wolf, deren Schuss nach einem Dribbling an vier Scharmbeckerinnen vorbei von der Torhüterin noch ans Gebälk gelenkt wurde. Zwei Minuten nach der Pause machte Timmermann nach Vorlage von Odzakovic ihren Dreierpack perfekt. In der 81. Minute erzwang dann die eingewechselte Pajtesa Kameraj aus vier Metern den Endstand. Die breite Unterstützung – unter den 300 Zuschauern waren auch Janina Haye und Bianca Weech aus der 1. Mannschaft, Mayline Danner und Trainerin Claudia von Lanken aus der Zweiten, sowie Ex-HSVerin Maria Marrocu vom künftigen Regionalligagegner Eintracht Immenbeck, die ihrem Ex-Club die Daumen drückte – hatte sich also gelohnt. Nach dem Spiel überreichte die Abteilungsleitung dem Team einen Satz T-Shirts, der sie ewig an diesen Erfolg erinnern wird. 

 

  

 Abteilungsleitung

Triumph für 3. Frauen Perfekt

 

Es war das alles entscheidene Spiel um den Aufstieg. Der Gegner ATSV Scharmbekstotel galt als harter Brocken. Aber was unsere 3. Frauen heute in Ahlerstedt abrannten war einfach nur Regionalligareif. Mit 5:0 (3:0) wurde der ATSV vom Platz gefegt. Dabei kam besonders zum Tragen, das Peter Schulz zum ersten Mal in der Saison mit einer Doppel 6 spielte und nur mit einer Spitze. Aber genau das war es und die Mannschaftliche (ent)Geschlossenheit, mit dem man die starke Mannschaft aus Scharmbekstotel heute bezwingen konnte. Der Jubel danach war grenzenlos und Peter Schulz musste eine Volldusche über sich ergehen lassen. Die 3. Frauen spielen ab der nächsten Saison Regionalliga, bis das alle realisiert haben wird wohl noch ein paar Tage ins Land gehen.

Damit ist der Hamburger SV der erste ind einzige Verein in Deutschland , der in den ersten drei Ligen vertreten ist. 

      Norddeutscher Fußballverband

Hamburger SV III gewinnt Entscheidungsspiel um den Aufstieg in die Regionalliga Nord der Frauen

Das Entscheidungsspiel zur Ermittlung des dritten Aufsteigers in die Regionalliga Nord der Frauen 2010/2011 zwischen dem ATSV Scharmbeckstotel (Vizemeister aus Niedersachsen) und dem Hamburger SV III (Zweiter der Aufstiegsrunde zur Regioanlliga Nord der Frauen) konnten die Frauen aus Hamburg klar mit 5:0 für sich entscheiden und ist damit die erste und einzige dritte Mannschaft in einer deutschen Regionalliga!

In einem ersten Statement sprach Trainer Peter Schulz von einer Demonstration seines Teams. Bereits nach fünf Minuten hatte Timmermann, die als einzige Sturmspitze in einem 4-2-3-1-System aufgeboten wurde, eine Vorlage von Jasmin Wolf zum 1:0 versenkt. Nach zwanzig Minuten verwandelte sie eine Flanke der anderen Flügelspielerin, Paula Ziselsberger, zum 2:0. Das 3:0 drückte Nadine Odzakovic aus sechs Metern über die Linie. Pech bei ihrem Treffer ans Lattenkreuz hatte Wolf, deren Schuss nach einem Dribbling an vier Scharmbeckerinnen vorbei von der Torhüterin noch ans Gebälk gelenkt wurde. Zwei Minuten nach der Pause machte Timmermann nach Vorlage von Odzakovic ihren Dreierpack perfekt. In der 81. Minute erzwang dann die eingewechselte Pajtesa Kameraj aus vier Metern den Endstand.